Hamburg. Der US-Stürmer leidet seit Wochen an einer Kniereizung. Kehrt Müller zurück?

Markus Gisdol wollte sein Geheimnis für sich behalten. Genauer gesagt waren es zwei Geheimnisse. „Ich verrate nicht, was Bobby hat“, sagte der HSV-Trainer am Donnerstag, zwei Tage vor dem Spiel beim FC Schalke 04. Der 47-Jährige hatte sich zuvor in Fahrt geredet. Es ging um die Kritik an Stürmer Bobby Wood, der in den vergangenen Wochen seine starke Form aus dem Frühjahr verloren hatte.

„Wir haben einen Spieler, der leistungsmäßig explodiert ist, vergangene Saison spielte er noch Zweite Liga. Es ist ein Kerl, der klar im Kopf, aber eben noch nicht stabil ist“, sagte Gisdol. „Er haut sich vorbildlich rein. Aber er kann es nicht allein richten. Und er muss seit Wochen mit Schmerzmitteln spielen.“

Was Gisdol nicht verraten wollte: Wood leidet seit Wochen an einer Kniereizung. Von Woche zu Woche muss der US-Nationalspieler um seinen Einsatz bangen. Auch in den Tagen vor dem Spiel auf Schalke trainierte Wood nur eingeschränkt. Der Stürmer ist mit fünf Toren in der Bundesliga und vier Treffern im Pokal der beste Torschütze der bisherigen HSV-Saison.

Ein weiterer Spieler mit fünf Treffern steht dagegen vor seiner baldigen Rückkehr. Nicolai Müller könnte nach seinem Innenbandriss im Knie schneller wieder zur Mannschaft stoßen als ursprünglich geplant. Gisdol kündigte am Donnerstag eine mögliche Überraschung an. Der Trainer wollte sich allerdings nicht in die Karten gucken lassen und verlegte das Training ins Stadion – offenbar mit Müller. Das baldige Comeback des 29-Jährigen wäre Geheimnis Nummer zwei. Nicht ausgeschlossen, dass der sehnlichst vermisste Flügelstürmer schon auf Schalke gar im Kader steht. In jedem Fall könnte Gisdol den Topscorer für das letzte Spiel gegen Wolfsburg und eine mögliche Relegation gut gebrauchen. Ihn zu früh einzusetzen, wäre dabei ein großes Risiko.

Auf einen weiteren Einsatz auf Schalke darf zudem Youngster Vasilije Janjicic hoffen. Der 18-Jährige, der am vergangenen Sonntag gegen Mainz (0:0) überraschend erstmals in der Startelf stand, wird voraussichtlich erneut auflaufen. „Es ist möglich“, sagte Gisdol – wieder geheimnisvoll. Ein großes Geheimnis ist sein Einsatz indes nicht. Weil Mergim Mavraj gelbgesperrt fehlt, wird Gideon Jung aus dem Mittelfeld zurück in die Innenverteidigung rücken. An der Seite von Janjicic auf der Doppelsechs könnten dann Walace, Gotoku Sakai oder Matthias Ostrzolek spielen.