Köln. Der Stürmer der Adler Mannheim rückt für NHL-Profi Tobias Rieder in den Kader

Eine Energieleistung nach zwei schweren Torhüterpatzern hat Deutschlands Chancen auf das Viertelfinale bei der Eishockey-WM erhöht. Im ersten Schlüsselspiel der Heim-Weltmeisterschaft gegen die Slowakei sicherte sich die deutsche Auswahl in Köln noch ein 3:2 (0:1, 2:1, 0:0) nach Penaltyschießen. Die Nürnberger Patrick Reimer und Yasin Ehliz (beide 37. Minute) trafen beim zweiten Sieg im vierten Vorrundenspiel in der regulären Spielzeit. Umjubelter Matchwinner im Shootout wurde Münchens Dominik Kahun. Zuvor hatten zwei Eigentore des Goalie-Gespanns Thomas Greiss und Danny aus den Birken dem ersatzgeschwächten Team von Bundestrainer Marco Sturm einen 0:2-Rückstand beschert. Vor 17.647 Zuschauern wurden Tomas Matousek (10.) und Libor Hudacek (22.) offiziell als Torschützen angegeben.

Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) meldete sich erst nach den zwei Gegentoren eindrucksvoll zurück und lässt dank einer Leistungssteigerung vom zweiten Drittel an ein ähnliches WM-Märchen wie 2010 möglich erscheinen. Angesichts der Bedeutung der Partie wirkte der WM-Gastgeber jedoch lange Zeit gehemmt und patzte ausgerechnet auf der Position, auf der vor Turnierbeginn die geringsten Probleme zu erwarten gewesen waren.

Der beim 2:1-Auftaktsieg gegen die USA überragende Greiss räumte nach seinem 15. WM-Gegentor seinen Platz. Doch auch Münchens Meisterkeeper aus den Birken machte es zunächst nicht besser, fabrizierte beim 0:2 sogar ein Eigentor. In der Offensive war das Fehlen des verletzten NHL-Torjägers Tobias Rieder und des gesperrten zweifachen WM-Torschützen Patrick Hager deutlich zu spüren.

Neben Arizona-Stürmer Rieder, der mit einem Syndesmoseriss nur noch als Zuschauer Daumen drücken kann, wird auch Hager nach seiner unnötig eingehandelten Matchstrafe aus dem Spiel gegen Russland (3:6) am Freitag gegen Dänemark fehlen. Der Mannheimer David Wolf, bis 2016 bei den Hamburg Freezers unter Vertrag, wurde deshalb am Mittwoch nachnominiert. Er machte ein gutes Spiel. Gegen Dänemark steht der Weltranglisten-10. ebenso in der Pflicht wie am Sonnabend gegen Italien. Im möglicherweise entscheidenden letzten Vorrundenspiel trifft der Deutschland auf das überraschend starke Lettland (16. Mai). Dafür könnte in den nächsten Tagen noch Verstärkung aus der NHL kommen.