Madrid/Turin. Im zweiten Halbfinale der Champions League will Atlético das Wunder gegen Real schaffen

Italiens Rekordmeister Juventus Turin hat sich als erste Mannschaft für das Finale der Champions Leauge am 3. Juni in Cardiff qualifiziert. Das Team von Weltmeister Sami Khedira setzte sich im Halbfinal-Rückspiel gegen AS Monaco 2:1 (2:0) durch, nachdem es das Hinspiel mit 2:0 gewonnen hatte. Ex-Bundesligaprofi Mario Mandzukic (33.) und Dani Alves (44.) erzielten die Treffer für die Italiener.

Der Gegner der „Alten Dame“ wird an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) im zweiten Halbfinal-Rückspiel zwischen Atlético Madrid und Real Madrid ermittelt. Es wird die letzte Europa-Nacht im legendären Estadio Vicente Calderon. Noch einmal hofft Atlético auf ein Wunder – wahrscheinlicher ist aber ein trauriger Abschied. Nach dem 0:3 im Hinspiel droht den Rojiblancos ein weiteres Champions-League-Trauma gegen den übermächtigen Nachbarn, gegen den man 2014 und 2016 im Finale verlor. Der argentinische Trainer Diego Simeone hat noch längst nicht aufgegeben: „Wenn wir Atlético bleiben und an uns glauben, können wir es schaffen.“

In der Liga hat der Arbeiterclub seine Hausaufgaben erledigt. Durch den 1:0-Sieg am Wochenende gegen SD Eibar ist der dritte Platz und damit die direkte Qualifikation zur Königsklasse so gut wie sicher. Vielleicht kann der besondere Zauber von Vicente Calderon das Blatt auch auf europäischer Ebene zum Guten wenden. Seit 1966 ist die Schüssel mit der Autobahn unter der Haupttribüne Heimstätte des Clubs. In ihr erlebte der Weltpokalsieger von 1974 insgesamt 142 Europapokal-Spiele, gewann 104 davon. Im Anschluss wird das Stadion abgerissen, Atlético zieht ins 16 km nördlich gelegene Metropolitano um. Die neue Arena mit 67.000 Plätzen ist im Gegensatz zum Calderón überdacht.

Real kann das Stadtderby in Ruhe angehen. „Wir kommen topfit auf die Zielgerade“, sagt Trainer Zinedine Zidane. Seine Mannschaft schickt sich an, den Titel in der Champions League als erste erfolgreich zu verteidigen. Außerdem lockt das erste Double aus Champions League und Liga seit 1958.

In der Meisterschaft liegen die Königlichen kurz vor Schluss punktgleich mit dem FC Barcelona vorn, haben aber noch ein Spiel mehr auszutragen. Am Wochenende schonte Zidane Cristiano Ronaldo, Toni Kroos, Luka Modric, Marcelo, Raphael Varane und Keylor Navas. Reals B-Elf schlug den FC Granada mit 4:0. Heute richten sich alle Blicke wieder auf Ronaldo. Der Portugiese hatte das Hinspiel mit seinem Dreierpack gefühlt im Alleingang entschieden.