Hamburg. Beim FC St. Pauli laufen neun Verträge aus. Manager Rettig verhandelt schon

An diesem Dienstag geht es wieder los: 10 Uhr Treffen zum Training an der Kollaustraße. Als Zweitligist. Jetzt und auch in der neuen Saison. Diese Gewissheit hat der FC St. Pauli seit dem Wochenende auch rechnerisch. Endlich Planungssicherheit für Geschäftsführer Andreas Rettig und das Trainerteam. Die Weichen für die Zukunft können jetzt bereits gestellt werden. Und da gibt es einiges zu tun.

So wird zu klären sein, was aus dem Sportchefposten wird, den Rettig seit der Trennung von Thomas Meggle Anfang November bis Saisonende kommisarisch mitbesetzt. Dass Trainer Ewald Lienen diesen Job ab Sommer ausfüllen könnte und Co-Trainer Olaf Janßen dafür zum Cheftrainer aufsteigt, schwebte am Montag als unwahrscheinliches Gerücht über dem Millerntor.

Wesentlich konkreter ist das Bild bei der Kaderplanung. Nicht weniger als neun Spielerverträge laufen im Sommer aus. Darunter auch Kontrakte von absoluten Leistungsträgern wie Kapitän Sören Gonther (30), Torwart Philipp Heerwagen (34) und Mittelfeldarbeiter Bernd Nehrig (30). Bei allen drei scheint eine Verlängerung allerdings nur Formsache. Sie haben längst ihren Lebensmittelpunkt in Hamburg und identifizieren sich mit dem Club. Nehrigs Vertrag hat sich bei 29 Saisonspielen per Option wohl bereits automatisch verlängert, bei Heerwagen kann der Verein eine Option ziehen. „Wenn der Klassenerhalt geschafft ist, können wir über alles reden“, sagt Heerwagen. Also los.

Die Gespräche mit Gonther laufen bereits. „Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich bleiben möchte“, sagt Gonther. „Ich glaube, dass ich noch vier Jahre auf diesem Niveau spielen kann.“ Unklar ist die Zukunft von Daniel Buballa (26), der im Winter gepokert hat, als er St. Paulis neues Vertragsangebot ablehnte.

Auch über die drei Leihspieler Cenk Sahin (22), Mats Möller Daehli (22) und Lennart Thy (25) ist zu reden. Klar ist, dass St. Pauli die Kaufoption bei Sahin zieht und den flinken Flügelflitzer für eine Million Euro von Basaksehir Istanbul verpflichten wird. Allerdings hat der Türke längst auch das Interesse von Erstligisten geweckt – möglicherweise ist ein dann lukrativer Weiterverkauf nicht zu verhindern.

Möller Daehli hat in Hamburg wie erhofft viel Spielpraxis erhalten. „Ich habe hier eine für mich neue Rolle mit viel Verantwortung. Das ist sehr gut für meine Entwicklung“, sagt der Norweger, „der SC Freiburg will, dass ich nun zurückkomme.“ Thy wird zurück zu Werder Bremen gehen müssen, der Stürmer konnte nie an seine starken Leistungen in der Vorsaison anknüpfen.

Auch die Verträge von Yi-Young Park (22) und Dennis Rosin (20), die überwiegend in der Regionalligamannschaft gespielt haben, enden.