Hamburg. St. Paulis Trainer fordert seine Spieler auf, sich ganz auf Gegner Heidenheim zu konzentrieren

Drei Siege in Folge und der damit verbundene Sprung auf den elften Tabellenplatz haben beim FC St. Pauli zu einer gewissen Erleichterung, aber keinesfalls zu Euphorie geführt. Dafür ist die Situation mit nur zwei Punkten Vorsprung vor dem Relegationsplatz 16 auch noch viel zu angespannt. Und dafür kam auch der jüngste Erfolg bei Fortuna Düsseldorf (3:1) zu glücklich zustande.

„Wir haben uns in den vergangenen Wochen fußballerisch nicht mit Ruhm bekleckert“, sagt denn auch St. Paulis Trainer Ewald Lienen vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim an diesem Freitag (18.30 Uhr) und stellt klar: „Das ist aber auch nicht das Thema. Es sind Überlebensspiele, in denen es nur darum geht, Punkte zu holen. Es haben Einstellung, Energie und Bereitschaft gestimmt, alles zu geben.“

„Wir haben in Düsseldorf viel Glück gehabt, sind aber ein bisschen dafür belohnt worden, was wir in den Wochen und Monaten zuvor geleistet haben“, sagte Lienen. An der defensiven Stabilität, die das Team im jüngsten Spiel phasenweise vermissen ließ, wurde in dieser Woche verstärkt gearbeitet. Dies auch deshalb, weil der kommende Gegner Heidenheim mit 40 Toren zu den offensiv stärkeren Teams der Liga zählt.

Zwei St.-Pauli-Konkurrenten spielen direkt gegeneinander

Nach einer starken Hinrunde mit 29 Punkten konnte das Team von der Ostalb in den bisherigen 13 Rückrundenspielen nur zwei Siege und insgesamt elf Punkte, also 13 Zähler weniger als St. Pauli, ergattern. Zu den Heidenheimer Stammspielern gehört auch Stürmer John Verhoek, der bisher fünf Treffer erzielen und drei weitere vorbereiten konnte. Über die Entwicklung des Niederländers, der bis Mitte 2016 drei Jahre bei St. Pauli gespielt hatte, sagte Lienen: „Ihm kommt als kopfballstarker Stürmer die Spielweise der Heidenheimer mehr entgegen als unsere.“

Während sich zuletzt mehrere Spieler überzeugt zeigten, dass zwei weitere Siege und damit das Übertreffen der 40-Punkte-Marke für den Klassenverbleib ausreichen werden, lehnt Trainer Lienen solche Gedanken strikt ab. „Es macht überhaupt keinen Sinn, darüber zu spekulieren, es bringt uns nur weiter, sich auf das nächste Spiel zu konzentrieren. Hochrechnungen anzustellen, zieht nur Energie ab“, sagte er am Mittwoch.

Allerdings bezeichnete er Gegner Heidenheim, der 40 Punkte hat, als „gesichert“. Unbestreitbar ist, dass St. Pauli seine Position mit einem weiteren Sieg allein deshalb festigen kann, weil die je um zwei Punkte schwächeren Konkurrenten Erzgebirge Aue und Würzburger Kickers gegeneinander spielen.