Bundesliga-Kolumne Der BVB spielte wie befreit, Champions lernen bald Rasenballsport kennen, FC Augsburg wirft Punkte in Frankfurt weg

Verboten: „Wir schauen gar nicht mehr nach oben, das ist definitiv verboten“, sagte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler nach dem 1:2 beim SC Freiburg. Ist auch besser so. Während Bayer acht Punkte auf die internationalen Plätze fehlen, sind es zum Relegationsrang weiter nur vier Punkte. Der Sport-Club dagegen steht nach den Toren von Nils Petersen (11.) und Pascal Stenzel (88.) weiter auf Rang sechs. Kevin Volland hatte zwischenzeitlich per Foulelfmeter ausgeglichen (60.).

Vier: Aufsteiger RB Leipzig fehlen nach dem 1:1 bei Schalke 04 nur noch vier Punkte aus vier Spielen zur sicheren Qualifikation für die Champions League. Nationalspieler Timo Werner hatte die Sachsen in Führung gebracht (14.), die Klaas-Jan Huntelaar (46.) ausglich. Für die Schalker ist die erhoffte Rückkehr in die Europa League kaum noch zu schaffen. „In den Köpfen war noch das bittere Aus gegen Amsterdam“, sagt Trainer Markus Weinzierl.

Vorfreude: So langsam verschwinden die Dämonen wieder, und die Lust am Job kehrt zurück. Dass der Attentäter auf ihren Mannschaftsbus offenbar am Freitag gefasst wurde, trug zu der sportlichen Befreiung von Borussia Dortmund einen großen Teil bei. „Ich hatte zum ersten Mal wieder echte Glücksgefühle“, sagte Torhüter Roman Bürki nach dem verdienten 3:2-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach. „Mir hat es sehr geholfen, dass die Hintergründe klar sind. Das war der erste Tag, den ich wieder voll und ganz genießen konnte“, sagte Bürki. Durch den Erfolg kletterte der BVB auf Platz drei, der die direkte Qualifikation zur Champions League. Und sammelte zudem neues Selbstvertrauen vor dem Halbfinale im DFB-Pokal am Mittwoch bei Bayern München (20.45 Uhr). „Der Sieg gibt uns Rückenwind und Selbstvertrauen für Mittwoch“, sagte Sportdirektor Michael Zorc und fügte mit Blick auf die vergangene Woche an: „Ich bin stolz auf den Charakter dieser Mannschaft.“

Versagen: Trainer Manuel Baum verfolgte die letzten Momente eines qualvollen Nachmittags wie gelähmt. Das 1:3 des FC Augsburg bei Eintracht Frankfurt hatte ihn erschüttert. „Es ist extrem bitter, dass wir nun wieder mit leeren Händen nach Hause fahren müssen“. Auch gegen schwache Hessen konnte der FCA die Gunst der Stunde mit den Patzer der Abstiegskonkurrenz nicht nutzen. Nach der Führung durch Jeffrey Gouweleeuw (9.) drehte die Eintracht in der Schlussviertelstunde durch Marco Fabian (78./87.) und Ante Rebic (90.+1) gegen kraftlose Gäste noch die Partie. Angesichts des Restprogramms mit Spielen in Mönchengladbach und Hoffenheim sowie daheim gegen Dortmund könnte das Duell am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den HSV schon existenziell sein. „Wir gehen dennoch optimistisch in die kommenden Wochen“, sagte Manager Stefan Reuter, „wir haben das Zeug, bis zum Schluss zu kämpfen.“

Vertrauen: Der frustrierte Mario Gomez stürmte wortlos in die Kabine. Bei der 0:1-Niederlage des VfL Wolfsburg bei Hertha BSC verschoss der 31-Jährige zwei hochkarätige Gelegenheiten selbst und legte zwei hundertprozentige auf, die Yunus Malli und Maximilian Arnold nicht nutzten. Direkt nach der Partie rief Coach Andries Jonker die Profis des VfL Wolfsburg zusammen, um sie auf die verschärfte Lage im Abstiegskampf einzuschwören. „Jungs, wenn wir in der Lage sind, in Berlin so ein Spiel abzuliefern, machen wir weiter und schaffen es, in der Bundesliga zu bleiben“, habe er in der Kabine gesagt, berichtete der Niederländer. „Ich habe der Mannschaft das Vertrauen gegeben: Wir kriegen das hin.“ Ob es schon am Sonnabend klappt? Dann kommen die Bayern in die Volkswagen-Arena.