Hamburg. Erste Halbzeit beim 8:30 gegen die Berlin Adler zeigt deutlich Schwächen der Footballer auf

Noch Minuten nach Ende des Spiels standen die Footballer der Hamburg Huskies auf dem Feld und bildeten einen Kreis. Die Gäste waren längst in der Kabine verschwunden, da richtete der neue Huskies-Headcoach Sean Embree intensive Worte an seine Mannschaft, die kurz zuvor den Saisonstart in der German Football League (GFL) gegen die Berlin Adler gründlich verpatzt hatte. Mit 8:30 (0:16, 8:7, 0:0, 0:7) verloren die Schlittenhunde am Sonnabend die erste Partie vor 733 Zuschauern im Stadion am Hammer Park.

„Unnötig“, befand Trainer Embree nach dem Spiel. Denn was auf dem Scoreboard einseitig aussehen mag, war in der zweiten Halbzeit eine ausgeglichene Angelegenheit gewesen. „Respekt an die Adler, aber heute haben wir uns selber geschlagen“, konstatierte der aus Belgrad gekommene US-Headcoach sichtlich enttäuscht nach seinem misslungenen Ligadebüt. Vor allem der große Leistungsunterschied der beiden Teams zu Beginn des Spiels war erschreckend – gegen einen Gegner, der noch im vergangenen Jahr zur direkten Konkurrenz zählte. Dem zu großen Teilen neu formierten Team sah man viele Abstimmungsschwierigkeiten an.

Der neue Quarterback John Uribe, dem Embree attestierte, der beste Spiellenker der Liga zu sein, hatte nicht nur mit dem windigen, nasskalten Wetter zu kämpfen, sondern tat sich auch schwer, seine Mitspieler in Szene zu setzen. Seine Defensive ließ ihn immer wieder ungeschützt, so dass Uribe mehrmals hart zu Boden gebracht wurde. Erst in Halbzeit zwei steigerten sich die Huskies und spielten auf Augenhöhe mit.

Wenn Embree an einem gebrauchten Nachmittag eine erfreuliche Erkenntnis finden konnte, dann die, dass das Zusammenspiel zwischen Uribe und Widereceiver Max Donalies mit jedem gelungenen Spielzug besser funktionierte. Der zwei Meter große Passempfänger, der den einzigen Touchdown für die Huskies erzielte, war einer von wenigen Lichtblicken in diesem Spiel.

Nach der Niederlage bleibt abzuwarten, wie schnell Embree ein funktionierendes Team formieren kann. Sollten die Mechanismen nicht schnellstmöglich greifen und die Anweisungen nicht verinnerlicht werden, könnte es eine harte Saison für die Hamburger werden, die am 6. Mai (17 Uhr) Serienmeister Braunschweig empfangen.