Madrid. Das 1:2 vom Hinspiel aufgeholt – aber in der Verlängerung trifft Madrid gegen zehn Bayern dreimal. Auch dank strittiger Entscheidungen.

Mit Rückkehrer Robert Lewandowski wollte Bayern München im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid das 1:2 von München wettmachen, um den Traum vom Triple am Leben zu erhalten. Aber daraus wurde nichts: Für den deutschen Rekordmeister ist durch eine 2:4-Niederlage nach Verlängerung im Viertelfinale Schluss.

Dabei lief es zunächst gut für die Bayern. Lewandowski besorgte per Elfmeter die Führung. Cristiano Ronaldo gelang zwar der 1:1-Ausgleich für Real, doch ein Eigentor von Sergio Ramos machte das Hinspielresultat wett.

Aber dann gerieten die Bayern durch einen ungerechtfertigen Platzverweis gegen Arturo Vidal wie schon im Hinspiel in Unterzahl. Und Real nutzte das wieder: Ronaldo traf in der Verlängerung gleich zweimal, und Marco Asensio versetzte den Bayern mit dem 4:2 den K.o. Lesen Sie das Spielgeschehen hier im Liveticker nach:

Polizeieinsatz im Bayern-Block

In der Halbzeit ist es zu einem Polizeieinsatz im Gästeblock gekommen. TV-Bilder bei Sky zeigten spanische Einsatzkräfte, die in der Halbzeitpause gegen Anhänger der Münchner vorgingen. Was der Anlass für die teilweise heftigen Attacken der Polizei war, war zunächst unklar. Zu Beginn der zweiten Hälfte hatte sich die Lage wieder beruhigt. Die Bayern wurden von rund 4500 Anhängern in die spanische Hauptstadt begleitet.

Ancelotti sucht das perfekte Spiel

Ein Ausscheiden der Bayern im Viertelfinale nach zuletzt fünf Halbfinalteilnahmen ist für Trainer Carlo Ancelotti und die Pläne der Münchner ein herber Rückschlag. In erster Linie war Ancelotti nach der Ära Pep Guardiola angetreten, um nach 2013 endlich wieder den Titel in der Champions League zu holen. „Das ist sicherlich kein Spiel wie jedes andere, hier geht es um wahnsinnig viel“, betonte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Bei den angeschlagenen Weltmeistern Jerome Boateng (Adduktorenprobleme) und Mats Hummels (Sprunggelenksverletzung) war erst kurzfristig die Entscheidung gefallen. Beide unterzogen sich am Montagabend einem Härtetest im Estadio Santiago Bernabéu.

Rummenigge deutete allerdings an, dass die Entscheidung kritisch war. "Unser Trainer hat sich entschieden, volles Risiko zu gehen und beide einzusetzen, weil es eine besondere Situation ist", sagte der Clubboss dem Sender Sky. Der Notfallplan hieß David Alaba und Joshua Kimmich.