Hamburg. Norderstedts Joker sticht beim 4:1-Sieg bei Barmbek-Uhlenhorst. HR knackt den Meister, Peters kritisiert Verband.

„Linus Meyer, Fußballgott!“ Die Norderstedter Fans feierten ihn schon bei der Einwechslung: „Linus Meyer, Fußballgott.“ Und sie sollten recht behalten. Meyer, der fast die komplette Rückrunde wegen Pfeifferschem Drüsenfieber ausfiel, kam in der 65. Minute beim Stand von 1:1 in die Oddset-Pokalpartie bei Barmbek-Uhlenhorst und schoss den Oberligisten fast im Alleingang ab. Bis dahin hatte die Eintracht zwar die Begegnung dominiert, doch die richtigen Torchancen fehlten. „Der Trainer hat gesagt, ich soll Abschlüsse suchen“, sagte Meyer und setzte die Vorgabe perfekt in die Tat um.

Am Ende hieß es 4:1 für den Regionalligisten und Meyer hatte zwei Vorlagen und ein Tor beigesteuert. Nach dem Spiel wünschte er sich ein Halbfinale bei Altona 93, wegen der vielen Zuschauer, aber ausgelost wurde ein Auswärtsspiel beim Oberligisten WTSV Concordia. Cordis Verteidiger Georgios Cholevas hatte die Partie der Eintracht bei BU verfolgt: „Ich spiele Fußball, um zu gewinnen, und ich rechne uns auch eine Chance gegen Norderstedt aus. Lieber gegen die Eintracht bei uns am Bekkamp auf Kunstrasen als später im Finale an der Hoheluft.“

Sensation am Lütten Hall! Hattrick-Meister TuS Dassendorf ist sensationell aus dem Oddset-Pokal ausgeschieden. Im Viertelfinale unterlag die TuS Abstiegskandidat SV Halstenbek-Rellingen auswärts mit 0:1. Die Rellinger nahmen nebenbei erfolgreich Revanche für das 0:2 auf eigenem Platz im Oberligaspiel vor einem Monat – und schlugen Dassendorf mit deren eigenen Mitteln. TuS-Verteidiger Marcel Lenz produzierte am 12. März per abgerutschter Flanke aus 50 Metern das 1:0, nun drehte HR den Spieß um. Christian Okafor knallte den Ball aus weiter Distanz mit dem Pausenpfiff in den Winkel. „Das war ein Glücksschuss, aber so ist Dassendorf hier ja auch damals in Führung gegangen“, so HR-Pressesprecher Thomas Berg. „Nun freuen wir uns auf das Halbfinale daheim gegen Altona. Das gibt eine volle Hütte und chancenlos sind wir sicher nicht.“ TuS-Trainer Peter Martens trauerte den Großchancen der ersten Hälfte hinterher. „Da haben wir verballert, was wir verballern konnten. Es ist sehr bitter, gegen diesen Gegner rausgeflogen zu sein. Kompliment an HR. Sie haben sich in jeden Ball reingeknallt.“

Peters sauer. Die Hoffnungen auf den Aufstieg in die Regionalliga Nord muss Oberligist Concordia aller Voraussicht nach begraben. Nur 45 Stunden nach dem Einzug ins Halbfinale des Oddset-Pokals am Karfreitag (3:1 gegen Osdorf) unterlag Cordi im Oberliga-Nachholspiel 0:1 bei Buchholz 08. Die Premiere als Trainer für Liga-Manager Florian Peters, der den aus privaten Gründen in Holland weilenden Coach Florian Gossow auf der Bank vertrat, ging schief. Eine Mitschuld daran trägt laut Peters der Verband. „Es ist lächerlich, zwei Tage nach unserem Pokalspiel ein Oberliga-Nachholspiel anzusetzen. Es geht um den Aufstieg, da habe ich für so eine Ansetzung kein Verständnis“, erklärte Peters den in Hälfte zwei mauen Auftritt. Der Buchholzer Trainer Thorsten Schneider: „Das war kein Vorteil für uns. Bei Cordi haben nicht alle Spieler beide Partien bestritten.“

Richter macht es nicht. Manager Jean-Pierre Richter beschreibt sie als „aktuell vakant“. Gemeint ist die Trainerposition beim Oberligisten SC Victoria. Dies ist so, weil der Verein Coach Jasko Bajramovic, der um eine Auflösung seines Vertrages zum Saisonende bat, beurlaubte. Beim 3:1 gegen Condor am Karfreitag saß nun Richter mit auf der Bank. „Ich werde definitiv nicht neuer Trainer. Wir lösen das bis Saisonende gemeinsam im Trainerteam um Co-Trainer Jerry Sampaney“, so Richter.

Die Beurlaubung Bajramovics sei ein „klarer Schnitt, den der Verein gewollt hat. Trotzdem danken wir Jasko für seine Arbeit. Aber wir wollten nicht etwas verlängern, was auf seine Bitte im Sommer zu Ende gegangen wäre“. Bajramovic: „Ich höre aus privaten Gründen auf, hätte gerne bis Saisonende weitergemacht. Die Argumente des Vereins verstehe ich.“

St. Pauli II zieht um. Die U23 des FC Pauli trägt kommende Saison ihre Heimspiele wieder im Edmund-Plambeck-Stadion von Regionalligist Eintracht Norderstedt aus. Grund: An der aktuellen Heimspielstätte Hoheluft verlegt der bisherige Gastgeber SC Victoria Kunstrasen. „Im Sinne der Einheitlichkeit unserer Ausbildung haben wir entschieden, dass die U23 ihre Heimspiele weiter auf Naturrasen austrägt“, erklärte Alexander Bachmann, Organisatorischer Leiter des Nachwuchsleistungszentrums St. Paulis.

Ausgeschieden. Die Hamburger Futsal-Teams sind im Halbfinale der deutschen Meisterschaft ausgeschieden. Titelverteidiger Hamburg Panthers unterlag bei Jahn Regensburg 8:9 nach Sechsmeterschießen, der FC Fortis verlor 3:5 bei Hohenstein-Ernstthal.