Hamburg.

Zoran Suka hatte am Montagmorgen noch immer grüne Farbe an den Händen. Der Zeugwart des HSV, der sich gemeinsam mit seinem Kollegen Miroslav Zadach den Job des Busfahrers teilt, hatte noch am Sonntag nach der Ankunft am Bremer Weserstadion versucht, die Farbe vom Bus zu wischen. Vergeblich. „Das ist Lack, der geht nicht so leicht ab“, sagte Suka. Bremer Anhänger hatten den Bus bei der Einfahrt am Stadion mit Bierbechern und Farbbeuteln beworfen. Auch Flaschen sollen gegen die Scheiben geflogen sein. „Das war schon sehr unangenehm“, sagte Suka zu den Wurfattacken.

Nur fünf Tage nach dem Bombenanschlag auf den Bus von Borussia Dortmund verurteilten alle Beteiligten den Vorfall. „Man zuckt schon zusammen. Nach den Ereignissen von Dortmund ist das extrem unsensibel und schon ein bisschen krank“, sagte HSV-Trainer Markus Gisdol. Die Bremer Polizei schätzt den Sachschaden am Bus auf 30.000 Euro. Die Beamten haben die Ermittlungen aufgenommen und erhoffen sich durch die Auswertung des Videomaterials die Täter überführen zu können.

Der HSV wird voraussichtlich eine Reinigungsfirma beauftragen müssen, um den Bus wieder in den alten Zustand zu bringen. Ob das schon bis zum kommenden Sonnabend zum Darmstadt-Spiel passiert, ist noch unklar. Sollte der Bus nicht rechtzeitig fertig werden, müsste der HSV mit dem Mannschaftsbus der zweiten Mannschaft vom Teamhotel zum Stadion fahren.