Hamburg. EHL-Rekordsieger unterliegt im Achtelfinale 1:3 gegen Wimbledon HC

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, doch als das Ausscheiden aus der Euro Hockey League (EHL) besiegelt war, da musste auch Kais al Saadi einsehen, dass sein Kalkül nicht aufgegangen war. „Ich hatte gehofft, dass wir die EHL unvorbelastet von der Liga nutzen könnten, um uns freizuschwimmen, aber das war heute nicht erkennbar“, sagte der Cheftrainer der Hockeyherren des Uhlenhorster HC nach der 1:3-Niederlage gegen den Wimbledon HC, mit der das Europapokal-Abenteuer der Hamburger bereits im Achtelfinale beendet war.

Auf Platz sechs steht der Vizemeister der vergangenen Saison in der Bundesliga aktuell. Da der UHC mit zwei Punkten aus vier Spielen in die Rückrunde gestartet war, hatten alle gehofft, sich mit einem Erfolgserlebnis in Eindhoven neuen Schwung für den Saisonendspurt zu holen. Immerhin sind die „Uhlen“ mit drei Triumphen (2008, 2010, 2012) Rekordsieger des seit 2008 in aktueller Form ausgespielten EHL-Wettbewerbs. Wie ein solcher jedoch traten sie zu keiner Phase der Partie gegen Englands Meister auf.

Zwar hatte Julius Schmid elf Minuten vor Spielende mit einem leicht abgefälschten Stecher zum 1:2 noch einmal für Spannung gesorgt, doch fehlte den Hamburgern wieder einmal die nötige Durchschlagskraft im Angriff. Der Abgang von Nationalstürmer Florian Fuchs zum niederländischen Topclub Bloemendaal schmerzt noch immer, seine Nachfolger haben (noch) nicht die Qualität, um ihn zu ersetzen. Zudem fehlen in der sehr jungen Auswahl Stützpfeiler, die die Leistungsträger Moritz Fürste, Oliver Korn und Jan-Philipp Rabente entlasten könnten.

Dazu kommt, dass die Strafecke nach der Winterpause keine Waffe mehr ist. 22 seiner 23 Tore, darunter zwei Siebenmeter, hat Fürste in der laufenden Saison aus Standardsituationen erzielt. Gegen die mit englischen Auswahlspielern gespickten Londoner, die im Viertelfinale den Mannheimer HC mit 5:3 im Penaltyschießen schlugen, blieben sechs Ecken ungenutzt. Dafür gefiel Fürste als unermüdlicher Antreiber, der kurz vor Spielende, als Torhüter Nico Jacobi gegen einen elften Feldspieler ausgetauscht war, auch als Keeper brillierte. Allein: Es half nichts, mit einem Kontertor 15 Sekunden vor Schluss erstickte Phil Roper die letzten UHC-Hoffnungen.

Meister Rot-Weiß Köln (2:1 gegen Polo Barcelona) erreichte das Final-Four-Turnier über Pfingsten in Brasschaat (Belgien).