altona. Kultclub zeigt beim 2:1 gegen Condor große Klasse und bleibt Erster der Oberliga Hamburg

Altona 93 hat am Ostermontag seine Wiederauferstehung auf dem Rasen der Adolf-Jäger-Kampfbahn gefeiert. In einer der besten Begegnungen dieser Oberliga-Spielzeit besiegte der Tabellenführer den SC Condor mit 2:1 (0:1). Der Kultclub des Hamburger Amateurfußballs kam mit unglaublich viel Glauben und gegen alle Wahrscheinlichkeit ins Spiel zurück. In einem Duell wie gemalt für die 885 Fans. Ein Torchancenfestival, spielerisch anspruchsvoll, kämpferisch verbissen geführt, mit einem Happy End als Schlusspointe.

Doch zunächst lief alles gegen den AFC. Condors Kevin Mellmann besorgte schlitzohrig die umstrittene Führung für die Gäste, indem er einen Freistoß ins leere Tor schlenzte, als Altonas Keeper Bojan Antunovic die Mauer stellte (7.). Schiedsrichter Alexander Teuscher gab den Treffer – und eine harte Rote Karte für Antunovic wegen einer Notbremse an Carlos Flores (27.). Also musste Joshua du Preez, erst wenige Tage zuvor als Reaktion auf das Saisonaus von Tobias Grubba (Bruch des Mittelfingers) reaktiviert (24), zwischen die Pfosten. du Preez spielte bis Sommer 2016 bei Altona 93, verkaufte danach Blumen in seiner Heimat Südafrika. „Ich habe mir dort eine Existenz aufgebaut. Als Altona nun wieder anfragte, war klar, ich helfe bis Saisonende. Ich habe den Trainer, die Fans und den Club vermisst“, so du Preez. Er hielt prächtig – und seine neun Vorderleute spielten in Halbzeit zwei volle Attacke. „Kämpferisch war das meisterlich“, lobte Kapitän Nick Brisevac, der erneut zum entscheidenden Spieler für Altona avancierte. In der 57. Minute holte „Brise“ gegen Arnold Hoeling einen Strafstoß raus, der nach einer Konzessionsentscheidung roch, verwandelte flach in die linke Ecke zum 1:1.

Altona ließ nun die Unterzahl vollkommen zur Makulatur werden und drückte Condor in die eigene Hälfte. „Mit zehn Mann waren wir superpräsent“, lobte Altonas Trainer Berkan Algan. Veredelt wurde diese Präsenz vor allem von Dennis Thiessen, der fast an jeder Torszene beteiligt war. Kurz vor dem Abpfiff leitete er mit wunderbarer Körpertäuschung einen Konter ein, in dessen Folge Finn Rettstadt von Hoeling gefällt wurde. Hoeling musste – wie vier Minuten zuvor Mitspieler Gökhan Iscan – mit Gelb-Rot runter. Brisevac schnappte sich die Kugel und traf diesmal rechts unten zum 2:1, mit freundlicher Unterstützung eines Maulwurfshügels, der Concors Keeper Sascha Kleinschmidt eine Parade verwehrte (90.). „Altona 93 gehört in die Regionalliga. Ich werde euch vermissen“, gab Condors Trainer Christian Woike seinem Kollegen Algan mit auf den Weg. „Danke, aber noch sind wir nicht oben“, erwiderte Algan und gestand: „Nach diesem Spiel bin ich ein bisschen erschöpft.“