Laut Dortmunds Geschäftsführer galt der Anschlag nicht ausdrücklich dem Verein. Was ihn zum Verbleib im Wettbewerb bewog.

Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, hat kurz erwogen, nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus das Team aus der Champions League zurückzuziehen. „Ich habe kurz überlegt, ob wir uns nicht ganz aus dem Wettbewerb verabschieden sollen“, sagte Watzke dem „Spiegel“ . „Aber dann wäre es für die Täter ein Sieg gewesen.“

Nach Einschätzung Watzkes galt der Anschlag am vergangenen Dienstag nicht ausdrücklich dem Dortmunder Fußballverein. „Es war vielmehr ein Anschlag auf die Bundesrepublik Deutschland“, sagte Watzke, der am Tag danach dann mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesinnenminister Thomas de Maizière (beide CDU) telefoniert hatte.

Ansprache an die Mannschaft

Watzke berichtete, wie er am Morgen nach dem Anschlag zur Mannschaft gesprochen hatte: „Wenn einer sich nicht in der Lage fühlt zu spielen, dann kann er das dem Trainer sagen. Und ich habe auch gesagt: Von uns hätte es vollstes Verständnis gegeben und jede Form der Unterstützung. Jede!“

Drei Sprengsätze mit Metallstiften waren am Dienstag nahe dem Mannschaftsbus von Borussia Dortmund detoniert. Der spanische BVB-Verteidiger Marc Bartra und ein Polizist wurden verletzt. Das Team war auf den Weg zum Champions-League-Heimspiel gegen den AS Monaco, dass dann am Mittwochabend nachgeholt wurde.

Drittes Bekennerschreiben aufgetaucht

Die Dortmunder mussten sich 2:3 geschlagen gegeben. Die Ermittler versuchen weiter die Hintergründe aufzuklären. Inzwischen tauchte ein drittes angebliches Bekennerschreiben auf. Die Mail mit möglicherweise rechtsextremistischem Hintergrund ging beim Berliner „Tagesspiegel“ ein. Direkt nach dem Anschlag waren am Tatort drei gleichlautende Bekennerschreiben mit islamistischen Bezügen entdeckt worden.