Hamburg.

Doppelbelastung? Nico Jacobi hat eine Abneigung gegen dieses Wort. „Für uns ist es ein Traum und keine Belastung, in beiden Wettbewerben spielen zu dürfen“, sagt der Torhüter der Hockeyherren des Uhlenhorster HC. Angesichts von Rang sechs, den die Hamburger in der aktuellen Bundesligatabelle belegen, war die Frage gewesen, ob man sich vor dem Achtelfinale in der Euro Hockey League (EHL), das den UHC am Ostersonnabend (12.45 Uhr) im niederländischen Eindhoven mit Englands Champion Wimbledon HC zusammenführt, nicht eher auf die Liga konzentrieren müsse. „Wir wollen in beiden Wettbewerben Vollgas geben“, sagt Jacobi, „wenn wir in der EHL Erfolg haben, gibt uns das einen Schub für die Liga.“

Noch immer ist der deutsche Vizemeister mit drei Titeln EHL-Rekordsieger, bestritt zudem zwei weitere Male das Endspiel. Beim Triumph im Premierenturnier von 2008 war Jacobi noch nicht dabei. 2010 und 2012 stand der Ex-Nationaltorhüter, der seine Auswahlkarriere nach den Olympischen Spielen 2016 in Brasilien beendet hat und sich als Geschäftsführer eines Immobilienportals verstärkt um seine berufliche Zukunft kümmert, aber im Tor der „Uhlen“. Die lebhaftesten Erinnerungen aber hat der seit Gründonnerstag 30 Jahre alte, gebürtige Mainzer allerdings an die Finalpleite 2015 im Penaltyschießen gegen Oranje Zwart Eindhoven. „Das war eine so unnötige Niederlage, die mich noch immer wurmt“, sagt er.

Ein Sieg gegen Wimbledon könnte am Ostermontag ein Duell mit dem Mannheimer HC bringen, der in seinem Achtelfinale am Sonnabend auf Club Egara (Spanien) trifft. Am vergangenen Sonntag trennten sich beide Teams in der Bundesliga 3:3. „Daran denken wir noch nicht. Unser Ziel ist es, das Final-Four-Turnier an Pfingsten in Belgien zu erreichen“, sagt Jacobi. Das als Anspruch zu formulieren sei angesichts der gewachsenen Konkurrenz aber vermessen. „Wir werden schon gegen Wimbledon hart kämpfen müssen.“