Augasta.

Sergio Garcia ging strahlend in die Knie und jubelte mit einem gewaltigen Schrei, doch die Gedanken an sein verstorbenes Idol Severiano Ballesteros ließen ihn nicht los. „Ich bin mir ganz sicher, dass er bei ein paar Schlägen von da oben geholfen hat“, sagte Garcia nach dem ersehnten Triumph beim US Masters. „Das an seinem Geburtstag zu schaffen, ist unglaublich.“

Im 74. Anlauf war dem Spanier sein erster Major-Sieg überhaupt gelungen – an genau jenem Sonntag, an dem Ballesteros 60 Jahre alt geworden wäre. „Immer wieder habe ich an ihn gedacht“, gab Garcia zu, „oft sind mir die Gedanken in den Kopf geschossen, einfach so.“

In die überbordende Erleichterung über das Ende seines Major-Fluchs mischte sich daher auch Wehmut. Gerne hätte Garcia mit „Seve“ gejubelt, gefeiert und gefachsimpelt. „Er hat mich als Kind inspiriert, auch seinetwegen habe ich mit Golf angefangen“, sagte Garcia über Ballesteros, der das Turnier in Augusta (Georgia) 1980 und 1983 gewonnen hatte und 2011 einem Krebsleiden erlag.

So war es José Maria Olazabal, der andere Mentor Garcias, mit dem der 37-Jährige seine Freude teilte. Olazabal, ebenfalls zweimaliger Masters-Champion, hatte Garcia vor dem Turnierstart noch eine Nachricht geschickt „und mich in meinem Glauben bestärkt, dass ich es schaffen kann“, verriet Garcia.

Tatsächlich wirkte „El Niño“ während der Schlussrunde gelassener als noch vor Jahren. Sogar als lochbare Putts – wie auf der letzten Bahn – ihr Ziel verfehlten, blieb er ruhig. Auf dem ersten Extra-Loch bezwang er dann im Stechen Olympiasieger Justin Rose (England), einen sehr guten Freund. Neben dem begehrten grünen Jackett, einer Goldmedaille und einer silbernen Replika des Clubhauses erhielt Garcia einen Scheck über 1,8 Millionen Dollar (rund 1,7 Millionen Euro). Zudem kehrte er in die Top Ten der Weltrangliste zurück und wird jetzt auf Platz sieben geführt.

Deutschlands Top-Golfer Martin Kaymer (Mettmann) verbesserte sich im Ranking zwar nur um eine Position auf den 43. Platz, doch das war ihm egal – schließlich hatte er als 16. sein bestes Masters-Resultat verbucht.