In der Barclaycard Arena kämpfen Kiel, Flensburg, die “Löwen“ und Leipzig am Wochenende um den Pokal. Die Final Four im Überblick.

Das Handballherz schlägt am Wochenende in Hamburg: Das Final-Four-Turnier, die Endrunde um den DHB-Pokal, steht auf dem Programm. Im Halbfinale trifft der SC DHfK Leipzig auf den THW Kiel (14.30 Uhr), die SG Flensburg-Handewitt bekommt es mit den Rhein-Neckar Löwen zu tun (17.30 Uhr). Die 26.400 Karten für beide Tage waren in wenigen Stunden weg. Wer hat die besten Chancen?

SG Flensburg-Handewitt

Der Favorit. 2015 hatten die Flensburger den Titel nach der fünften Finalteilnahme in Folge gewonnen. Für Trainer Ljubomir Vranjes wäre ein erneuter Triumph ein schönes Abschiedsgeschenk, im Sommer wechselt er zum ungarischen Spitzenklub KC Veszprém. Flensburg steht im Viertelfinale der Champions League und führt die Tabelle der Bundesliga an – so konstant wie das Vranjes Team ist in den vergangenen Monaten keine andere Mannschaft aufgetreten. In der Bundesliga gab es nur eine Niederlage: Gegen den THW Kiel am 13. November. Das Halbfinale gegen den Deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen beschreibt Vranjes als „Hürde, die höher nicht sein könnte“. Für Flensburg spricht auch der breite Kader, der bis auf Rückraumspieler Ivan Horvat komplett ist.

Rhein-Neckar Löwen

Die Gebrandmarkten. Fünfmal standen die Mannheimer in den vergangenen Jahren im Pokal-Halbfinale der SG Flensburg gegenüber, fünfmal war das Turnier für das Team von Trainer Nikolaj Jacobsen danach beendet. Dabei wäre der Pokalsieg für den amtierenden Deutschen Meister wohl der einzige Titel, den die Löwen in dieser Saison überhaupt holen können. In der Champions League schied das Team um Schlüsselspieler Andy Schmid jüngst im Achtelfinale gegen Kiel aus, in der Bundesliga liegt es hinter Tabellenführer Flensburg zurück.

THW Kiel

Die Wundertüte. Der Rekordmeister hatte in dieser Saison einige Schwächephasen. Auch in der Champions League schien das Aus bereits besiegelt, doch dann schaltete das Team von Trainer Alfred Gislason im Achtelfinal-Krimi die Rhein-Neckar Löwen aus. Wie gut Kiel momentan ist? Schwer zu sagen. Christian Zeitz fällt mit einem Muskelfaserriss aus, Domagoj Duvnjak, Steffen Weinhold und Rene Toft Hansen sind angeschlagen. Zumindest haben sie mit Leipzig das wohl beste Halbfinal-Los aus dem Kreis der Bundesliga-Platzhirsche erwischt.

SC DHfK Leipzig

Der Außenseiter. Erstmals haben die Leipziger das Final-Wochenende erreicht. Es dürfte der größte Erfolg unter Bald-Bundestrainer Christian Prokop bleiben, zu viele Spieler sind angeschlagen, so dass das Erreichen des Endspiels am Sonntag (14.30 Uhr) nicht sonderlich realistisch erscheint.