Hamburg.

Deniz Naki (27), ehemaliger Spieler des FC St. Pauli, ist wegen vermeintlicher Terrorpropaganda in der Türkei verurteilt worden. Das Gericht in der kurdischen Stadt Diyarbakir verhängte eine Freiheitsstrafe von 18 Monaten und 22 Tagen auf Bewährung, wie Fabio De Masi, Europaabgeordneter der Linken, mitteilte. De Masi war mit dem Hamburger Völkerrechtler Norman Paech als Prozessbeobachter vor Ort. „Ich bin enttäuscht und sehr traurig“, sagte Naki, der in der Türkei bleiben will. Er spielt für den Drittligaclub Amed SK Diyarbakir.

Am 8. November war Naki für seinen Beitrag in den sozialen Netzwerken freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft ging in Revision. De Masi nannte das Urteil „bedauerlich und absurd“. Naki sei von demselben Richter verurteilt worden, der ihn 2016 vom Vorwurf der Terrorpropaganda mit Hinweis auf die Meinungsfreiheit in der Türkei freigesprochen hatte. (HA)