Augusta .

Azaleen überall. In tiefem Rot und hellem Rosa blühen sie vor grünstem Grün und weißesten Bunkern. Allein dieser Anblick der Löcher 12 und 13. Weltberühmt, einmalig. Das Golf Masters in Augusta/Georgia ist neben seiner sportlichen Bedeutung und den Schwierigkeiten des Platzes auch wegen der Schönheit der Anlage so einzigartig. Und wenn nötig hilft man bei den Azaleen mit künstlicher Farbe nach. „Sollte es jemals im Himmel einen Golfplatz geben, sollte es der von Augusta sein“, sagte einst der dreimalige Masters-Champion Gary Player aus Südafrika.

Von diesem Donnerstag an (21 Uhr/Sky) streiten dort 94 Golfprofis zum 81. Mal um den ersten Majortitel des Jahres. Sie spielen um eine Siegprämie von 1,8 Millionen US-Dollar, um das grüne Clubjacket, das der Champion von seinem Vorgänger Danny Willet übergezogen bekommt, das lebenslange Startrecht und vor allem um den ewigen Ruhm, in Augusta gewonnen zu haben.

Bernhard Langer ist das 1985 und 1993 gelungen. „Der erste Sieg war der wichtigste meiner Karriere“, sagt Deutschlands Golfikone, der mit Augusta so eng verbunden ist, wie Boris Becker mit Wimbledon. Am Donnerstag schlägt der inzwischen 59-Jährige zum 34. Mal in der „Kathedrale des Golfs“ ab. Mithalten kann er immer noch. „Ich habe hier Hunderte Runden gespielt.“ Er kennt die Tücken des Platzes mit den teuflischen Grüns. Noch im vergangenen Jahr ging er als Dritter auf die Schlussrunde und wurde schließlich 24.

So eine gute Platzierung hat Martin Kaymer noch nie geschafft. Ein 31. Platz 2014 ist sein bestes Resultat bei bislang neun Starts. Er kam noch nie mit den welligen Grüns und den Bahnen zurecht, die eine leichte Linkskurve im Ballflug erfordern. Dennoch ist der Rheinländer optimistisch: „Wenn ich die gute Form der letzten Wochen bestätigen kann, bin ich davon überzeugt, eine gute Rolle zu spielen“, sagt der zweimalige Majorsieger.

Topfavoriten aber sind andere. Allen voran Dustin Johnson. Drei Siege in Serie lieferte der US-Star zuletzt ab. Die Konkurrenz war stets chancenlos gegen den 1,93 Meter großen Athleten, der seine Abschläge mit dem Driver regelmäßig über die 300-Meter-Marke prügelt. Rory McIlroy könnte ihm noch am ehesten gefährlich werden. Dem Star aus Nordirland fehlt der Masterstitel noch in seiner Sammlung. „Ohne das Green Jacket fühlt sich meine Karriere unvollständig an“, sagt der 27-Jährige.

Doch der sportliche Wert ist es eben nicht allein. Zauber und Tradition des 1933 gebauten Platzes in den Südstaaten berührt sie alle. „Augusta hat einfach eine besondere Aura“, sagt Martin Kaymer, „sobald man durch das Eingangstor fährt, fühlt man sich in einer eigenen Welt.“