Hamburg.

Am Sonnabend wird es erstmals ernst. Fünf Wochen intensive Vorbereitung, Fitness bolzen, Spielzüge pauken, Training, Training und nochmals Training haben dann ein Ende. Im Testspiel gegen den ambitionierten Zweitligisten Rostock Griffins im Stadion Hammer Park (16 Uhr) wird Coach Sean Embree sehen, wie gut seine Jungs von den Hamburg Huskies tatsächlich sind. „Ich bin echt gespannt“, sagt der hünenhafte US-Amerikaner.

Die „Schlittenhunde“ starten am 22. April mit dem Heimspiel gegen die Berlin Adler in ihre dritte Saison in der German Football League (GFL). Aber wo stehen sie, was können sie? Da sind mehr Fragezeichen als Gewissheiten. Es gab nach der vergangenen Saison keinen Coach, Anfang November verließ auch noch Sportdirektor Patrick Esume kurzfristig den Club, weil er sich beruflich aufgrund seiner TV-Karriere bei „ran“ zu sehr beansprucht fühlte. Unsicherheit herrschte, zwölf Spieler verließen die Huskies, darunter auch einige echte Leistungsträger.

Zudem muss der Club im Sommer den Trainingsplatz beim Marienthaler THC räumen und wird zum Wandsbeker Turnierstieg umziehen, wo es aber keine Räume gibt, die für einen über 40-köpfigen Kader groß genug wären. Auch Verhandlungen mit dem FC St. Pauli und dem SC Victoria über eine Stadionmiete haben sich zerschlagen.

Das alles sind Herausforderungen, die Coach Embree annimmt. „Die Jungs, die hier sind, wollen lernen, sind heiß und ziehen voll mit“, sagt Embree, „ich bin sehr zufrieden – bis jetzt.“ Der 45-Jährige heuerte Mitte November in Hamburg an, nachdem er drei Jahre in Belgrad tätig war. Auch als kurzfristig der designierte neue Quarterback Garrett Safron trotz einer Zusage doch lieber nach Dresden ging, wusste Embree eine Lösung. Er erinnerte sich an seinen ehemaligen Spielmacher aus Belgrad, John Uribe (26). „In Hamburg kann ich den nächsten Schritt als Spieler machen, die GFL ist die beste Liga in Europa“, meint der Kalifornier. Er lebt seinen Traum, verbindet Sport mit Lebenserfahrung: „Ich habe die Möglich-keit, Europa kennenzulernen, das zu tun, was ich liebe und dabei ein bisschen Geld zu verdienen.“