Hamburg. HSV-Torhüter René Adler wird mit Bayern München in Verbindung gebracht

Es ist noch keine zwei Jahre her, da saß René Adler ganz entspannt auf einem Sofa im Teamhotel des HSV im schweizerischen Graubünden. Trainingslager. Adler sprach über verschiedene Themen. Auch zum Wechsel des damaligen Stuttgarter Stammtorhüters Sven Ulreich auf die Ersatzbank des FC Bayern München nahm Adler Stellung. „Ich kann ihn verstehen“, sagte Adler damals. „Bei Bayern verdient er gut, trainiert mit Weltklassespielern und kann ein paar Titel mitnehmen“, so Adler im Juli 2015.

21 Monate später wurde Adler am Sonnabend mal wieder über einen möglichen Wechsel eines Torhüters auf die Ersatzbank des FC Bayern München befragt. Mit einem ganz besonderen Unterschied. Es ging um Adler selbst. Die Zeitung „Die Welt“ hatte den HSV-Torhüter, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, mit einem Wechsel zum deutschen Rekordmeister nach dieser Saison in Verbindung gebracht. Dort könnte er als Ersatztorhüter hinter Nationalkeeper Manuel Neuer die Rolle von Ulreich übernehmen, der mit einem Wechsel liebäugeln soll.

Bislang bewegt sich die Verbindung zwischen Adler und den Bayern im Raum der Spekulation. „Es ist ein Gerücht“, sagte Adler nach dem Spiel gegen Köln, angesprochen auf den Bericht. „Und heute ist ja der 1. April“, fügte Adler schmunzelnd hinzu.

Tatsächlich würde ein Wechsel des 32-Jährigen nach München durchaus Sinn ergeben. HSV-Boss Heribert Bruchhagen hat die Aufgabe, den Mannschaftsetat von derzeit rund 56 Millionen Euro nach dieser Saison herunterzufahren. Adler gilt mit einem geschätzten Jahreseinkommen von rund 2,7 Millionen Euro als einer der Topverdiener beim HSV. Mit Christian Mathenia hat der Club eine potenzielle Nummer eins auf der Bank. Will Adler in Hamburg bleiben, müsste er beim Gehalt Abstriche machen. „Natürlich ist der wirtschaftliche Faktor auch entscheidend. Wenn jemand sagt, du arbeitest nur noch für die Hälfte, fragst du dich auch erst einmal warum“, sagte Adler vor wenigen Tagen bei „Sport 1“.

Die Fähigkeiten von Adler sind unbestritten. Dennoch wird man sich beim HSV genau überlegen, ob man dem verletzungsanfälligen Adler, der vor fünf Jahren aus Leverkusen ablösefrei zum HSV kam, einen neuen Vertrag gibt. „Der Stand ist nach wie vor, dass wir mit den Spielern erst sprechen, wenn sich klar abzeichnet, in welcher Liga wir in der kommenden Saison spielen“, sagte HSV-Sportchef Jens Todt am Sonntag.

Und Adler? Der ließ mit seinen Aussagen Raum für weitere Spekulationen. „Generell kann man im Fußball nichts ausschließen, ich bin keine 20 mehr“, sagte Adler. „Es ist auch immer eine Frage der Möglichkeiten.“