Hamburg.

„Ich habe wieder richtig Lust aufs Laufen und freue mich einfach auf jeden Tag“, sagt Sabrina Mockenhaupt und nimmt noch eine Gabel ihrer Portion Nudeln. In der Tat wirkt Deutschlands beste Langstreckenläuferin rundum zufrieden. Nach ihrem „Horror-Jahr“ 2016, in dem sie unter anderem die Olympischen Spiele in Rio aufgrund einer Beckenoperation verpasste, findet die 36-Jährige langsam wieder in die Spur. Nun freut sie sich auf ihre neue Aufgabe in Hamburg.

Im November vergangenen Jahres verkündete die Leichtathletin von der LG Sieg ihren Wechsel in die Hansestadt, wo sie einen Zweijahresvertrag für das Haspa-Marathon Laufteam unterschrieb. „Endlich keine Einzelkämpferin mehr“ twitterte die 1,55 Meter große Läuferin damals mit einem Bild ihrer neuen Kolleginnen Jana Sussmann und Agata Strausa. In Hamburg freut sich die mehrfache deutsche Meisterin, das „Erlebnis Marathon“ mit ihren neuen Kolleginnen genießen zu können. Das komplett aus Frauen zusammengesetzte Marathon-Team gab für Mockenhaupt letztendlich den Ausschlag. „Ein Verein, der so viele talentierte und erfolgreiche Läuferinnen hat, gibt es anderswo in Deutschland nicht.“ Beim 32. Haspa-Marathon am 23. April geht Mockenhaupt in der neuen Sparte, dem Womens Race, an den Start. Zwei Frauen teilen sich dabei die 42,195 Kilometer. Das Womens Race hält „Mocki“, wie sie in der Läuferszene genannt wird, für eine sinnvolle Neuerung, die zeigt, wie beliebt Langstreckenlauf bei Frauen inzwischen ist.

Die Verletzungen waren für sie allerdings eine Warnung. „Über Jahre habe ich Raubbau an meinem Körper betrieben“, sagt sie. Nach den verpassten Spielen in Rio hat sie begonnen, sich und ihre Karriere zu hinterfragen. Sie überlegte zwischenzeitlich sogar, ihre Laufschuhe an den Nagel zu hängen. Doch jetzt ist alles anders. Ans Aufhören denkt Mockenhaupt nicht mehr. Ganz im Gegenteil. „Mein großes Ziel sind die Europameisterschaften 2018 in Berlin“, sagt sie. Noch in diesem Jahr will sie sich qualifizieren. „Und Olympia gibt es ja auch noch 2020 in Tokio. Das habe ich natürlich im Hinterkopf.“ Vielleicht war es sogar eine günstige Fügung des Schicksals, Rio verpasst zu haben. Denn nun will Sabrina Mockenhaupt noch drei Jahre weiterlaufen – mindestens.