Hamburg. Der frühere Meister lässt sich in Flensburg von einer unerwarteten Taktik auf dem falschen Fuß erwischen. Der Lokalrivale profitiert.

Der Handball-Sport-Verein Hamburg muss wohl eine weitere Saison in der Dritten Liga Nord ausharren. Eine Woche nach der überraschenden 24:28-Niederlage beim MTV Braunschweig verlor der frühere deutsche Meister und Champions-League-Sieger am Sonnabend auch bei der zweiten Mannschaft der SG Flensburg-Handewitt mit 22:29 (9:15) und rutschte mit 34:14 Punkten hinter den VfL Potsdam (35:15) auf den vierten Tabellenplatz ab.

Der HSV müsste mindestens Zweiter werden, um sich für die Relegation zu qualifizieren. Diese Chance wahrte indes Lokalrivale HSG Norderstedt/Henstedt-Ulzburg, der Absteiger festigte durch einen 29:22-Heimsieg über Oranienburg mit 38:10 Punkten seine Position hinter Tabellenführer Altenholz (44:4), der auf den möglichen direkten Aufstieg freiwillig verzichtet hatte.

Häusler beklagt fehlende Frische

Vor 340 Zuschauern in der Flensburger Wikinghalle konnte der HSV die Partie nur bis zum Stand von 5:5 in der zwölften Minute ausgeglichen gestalten. Danach gelang es den Gastgebern, sich noch bis zur Halbzeitpause entscheidend von der Mannschaft von Trainer Jens Häusler abzusetzen. „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute das Spiel dominiert“, sagte Flensburgs Trainer Till Wiechers. Seine Mannschaft hatte die Hamburger mit einer aggressiven Drei-zwei-eins-Abwehr überrascht, die man laut Wiechers erst am Freitag einstudiert hatte.

"Wir haben im Angriff zu viele Chancen liegen lassen und viel zu oft die falschen Entscheidungen getroffen", gestand Häusler. "Leider gelingt es uns nicht, die nötige geistige Frische und Lockerheit aufs Parkett zu bringen." Da gebe es in den kommenden Tagen noch viel zu bereden. Erfolgreichster Hamburger Werfer war Linksaußen Christopher Rix mit sechs Toren, davon drei per Siebenmeter. Kreisläufer Niklas Weller traf aus dem Feld viermal.

Und jetzt kommt der Klassenprimus

Am kommenden Freitag droht dem HSV die dritte Niederlage nacheinander, wenn der TSV Altenholz in der Sporthalle Hamburg gastiert (20 Uhr/live bei Sportdeutschland.tv). Der Tabellenführer hat in diesem Jahr noch keinen Punkt abgegeben. "Ich hoffe auf ein volles Haus und viel Unterstützung, immerhin haben wir zu Hause eine Serie zu verteidigen", sagte Häusler. Der HSV hat all seine elf Heimspiele gewinnen können.