Hamburg. Lüneburgs Volleyballer wären auch bei Viertelfinalaus mit der Saison zufrieden

Unaufgeregt, das ist das Wort, das Stefan Hübners aktuellen Gemütszustand am besten beschreibt. Das mag verwundern, immerhin steht der 41 Jahre alte Cheftrainer mit den Bundesliga-Volleyballmännern der SVG Lüneburg an diesem Mittwoch (20 Uhr) vor einem Alles-oder-Nichts-Spiel. Verlieren die Niedersachsen nach dem 2:3 vom vergangenen Sonntag auch das zweite Duell der Play-off-Viertelfinalserie (best of 3) gegen die SWD Powervolleys Düren, ist die Saison 2016/17 für sie bereits Geschichte.

Nach dem Aufstieg 2014 hatte man zweimal in Folge den Halbfinaleinzug geschafft. Eine entsprechende Erwartungshaltung daraus abzuleiten, dies zum dritten Mal in Folge erreichen zu müssen, sei aber niemandem in den Sinn gekommen, sagt Hübner, was dann auch seine Unaufgeregtheit erklärt. „Es war wieder eine sehr konstante und gute Saison, deshalb hängt unser Erfolg nicht von diesem Spiel ab. Wenn wir es schaffen, ein drittes Match zu erzwingen, wäre das klasse. Aber wir sind auch jetzt schon sehr zufrieden mit dem Erreichten, und wenn wir im Viertelfinale ausscheiden, dann spiegelt das letztlich auch den Leistungsstand der Liga wider“, sagt der Trainer, dessen Vertrag in Lüneburg noch ein weiteres Jahr läuft.

Die zweite Besonderheit der Partie neben dem K.-o.-Faktor ist die Spielstätte. Da die heimische Gellersenhalle weder die für Play-off-Spiele geforderten neun Meter Deckenhöhe noch Platz für mindestens 1000 Zuschauer bietet, wird in der CU-Arena in Neugraben, der Heimspielstätte der Zweitligafrauen des VT Hamburg, aufgeschlagen. Damit können sich die SVG-Männer, die in Bestbesetzung antreten, auf eine Heim-Rekordkulisse von 1750 Fans freuen. Auch das sorgt bei Hübner indes nicht für erhöhten Puls: „Wir kennen das ja von Auswärtsspielen. Außerdem bleibt abzuwarten, ob die Atmosphäre so gut sein wird wie in unserer extrem lauten Gellersenhalle.“

Um seinem Team trotzdem den Heimvorteil zu verschaffen, ließ Hübner fünfmal im Hamburger Süden trainieren. „Es braucht Zeit, sich auf mehr Höhe einzustellen. Besonders in Annahme und Abwehr verändert das die Abläufe. Aber nach zwei Trainingseinheiten haben die Jungs sich wohl gefühlt“, sagt der Cheftrainer, der deshalb an den ersten Saisonsieg gegen die Dürener glaubt, die man in der vergangenen Saison im Viertelfinale ausgeschaltet hatte. „In der Hauptrunde haben wir zweimal 1:3 verloren, am Sonntag 2:3. Es wird immer enger, wir sind jetzt dran, die Serie zu drehen!“