Fußball-Kolumne Mittelfeldspieler Sonntag wieder okay. AfD twittert Foto mit Herthas Marvin Plattenhardt. Aalen verliert neun Punkte

Versagen: Bayer Leverkusen macht Jagd auf den Elfmeterfluch-Rekord im Fußball-Oberhaus. Innenverteidiger Ömer Toprak verschoss beim 1:1 gegen Werder Bremen den fünften Strafstoß der Werkskicker in dieser Saison. Die „Bestmarke“ halten drei Clubs, die in insgesamt vier Spielzeiten sogar sechsmal in einer Saison vom Punkt versagten: der Hamburger SV 1966/67 (Fehlschüsse von Manfred Pohlschmidt (3), Helmut Sandmann (2) und Gert Dörfel), Hertha BSC 1969/70 und der SC Freiburg (1998/99 und 1999/00).


Distanzierung: Als Marvin Plattenhardt nach seinem Siegtreffer für Hertha BSC zum 2:1 gegen Borussia Dortmund seinen Twitter-Account öffnete, fiel ihm fast die Kinnlade herunter. Die AfD-Fraktion Berlin hatte ein Foto von ihm und einem Abgeordneten der Partei verschickt, „Foto bitte sofort löschen! Ich hatte keine Ahnung, wer sich da mit mir fotografieren lässt! Ich distanziere mich klar!“, twitterte Plattenhardt zurück.
Fehlgriff: Am meisten ärgerte sich Timo Horn selbst über seinen Fauxpas. „Das hat uns zwei Punkte gekostet, das tut mir leid“, sagte der Torwart des 1. FC Köln nach dem 2:2 beim FC Ingolstadt, an dem er – unfreiwillig – wesentlich beteiligt war. In der 69. Minute hatte Horn einen harmlosen Schuss von Romain Bregerie zum Endstand durch die Hände gleiten lassen. Ein unglückliches Comeback. 126 Tage nach seinem letzten Einsatz im vergangenen November bei Eintracht Frankfurt kehrte Horn ins Kölner Tor zurück. Dazwischen lagen über vier Monate Pause nach einem Meniskusschaden im Knie. „Ich bin sehr sicher, dass ich schnell zu meiner Form zurückfinde“, sagte der 23-Jährige, der 2016 zur Silbermedaille bei Olympia in Rio de Janeiro beigetragen hatte. „Wenn ich meinen Rhythmus wieder habe, passiert so etwas nicht.“
Kämpfer: Auf der Brust trugen die Spieler des SV Darmstadt 98 die Aufschrift „Du musst kämpfen! Jetzt erst recht“. Die Sondertrikots beim 2:1 (2:1)-Sieg über den FSV Mainz 05 erinnerten an den vor einem Jahr verstorbenen Fan Jonathan Heimes und an das Motto der abgeschlagenen „Lilien“. „Hier gibt sich niemand auf“, meinte Trainer Torsten Frings. „Aber wir wissen auch, dass es eine unmögliche Situation ist. Die Tabelle sieht immer noch beschissen aus.“


Zusammenbruch: Kaum noch spielerischer Glanz bei RB Leipzig und ein großer Schock nach dem Schlusspfiff. Mittelfeldspieler Naby Keita war nach der 0:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg zusammengebrochen. Noch im Stadion wurde der Kreislauf Keitas stabilisiert, der Spieler war wieder bei Bewusstsein. Vorsorglich wurde der 22-Jährige jedoch über Nacht ins Krankenhaus eingeliefert, das er am Sonntag wieder verlassen durfte. Sportlich bleiben die Probleme aber bestehen. RB kassierte die dritte Rückrunden-Niederlage und quittierte das Ende der Meisterträume. „Glückwunsch“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl bei Sky: „Zehn Punkte Vorsprung wird sich der FC Bayern von uns bestimmt nicht mehr nehmen lassen.“ Wolfsburg feierte den ersten Sieg unter dem neuen Trainer Andries Jonker und wichtige Zähler im Abstiegskampf. „Alle wissen, dass RB dieses Pressing macht und dieses Spiel mit den Pässen durch die Mitte“, sagte Siegtorschütze Mario Gomez,


Abzug: Drittligist VfR Aalen bekommt vom DFB wie erwartet neun Punkte abgezogen. Grund sei der Antrag auf Insolvenz, den der VfR vor drei Wochen aufgrund von Schuldenaltlasten gestellt habe. Durch die Entscheidung rutscht Aalen in der 3. Liga mit nun 28 Zählern vom 7. auf den 16. Platz ab. Der VfR kann innerhalb von einer Woche Einspruch gegen die Entscheidung einlegen. Das Team gewann dennoch am Sonnabend 2:0 gegen Großaspach.