GelsenkircheN. Der Schweizer Torhüter hat großen Anteil an Mönchengladbachs Erfolgsserie

Es gab eine Phase in der Hinrunde, da geriet bei der kriselnden Borussia aus Mönchengladbach, die vor allem auswärts schwächelte, auch Yann Sommer in die Kritik. Der Schweizer Torwart leistete sich keine gravierenden Patzer, strahlte aber auch nicht die gewohnte Souveränität aus, die das unter Coach André Schubert verunsicherte Team benötigt hätte. Ein paar Wochen und eine beeindruckende Erfolgsserie später sieht die Fußballwelt am Niederrhein vor dem Auswärtsspiel am Sonntag beim HSV ganz anders aus. Nicht nur für die Borussia insgesamt, sondern auch für Sommer. Der 28-Jährige hat mit starken Leistungen in der Rückrunde großen Anteil daran, dass die Borussia weiter in drei Wettbewerben aussichtsreich im Rennen liegt und erstmals nach 21 Jahren wieder den Einzug in ein Viertelfinale eines europäischen Wettbewerbs schaffen kann.

Das schmeichelhafte 1:1 im Achtelfinalhinspiel der Europa League beim FC Schalke 04, das durchschnittlich 3,13 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 10,8 Prozent) bei Sport1 sahen, hielt Sommer fast allein fest. Mit einigen tollen Paraden besonders nach der Pause bewahrte er die Borussia vor einer Niederlage. „Wir hatten in der einen oder anderen Situation ein bisschen Glück und einen sehr guten Torhüter“, lobte Kapitän Lars Stindl.

Sportdirektor Max Eberl bezeichnete die Leistung Sommers, dessen Vertrag er unlängst vorzeitig bis Mitte 2021 verlängerte, als „überragend“. Nur der Gelobte selbst blieb bescheiden. „Danke schön“, sagte er angesprochen auf die Lobeshymnen lediglich. „Ich bin froh für das Team, dass mir das heute gelungen ist.“

Die im DFB-Pokal ausgeschiedenen und auf Rang 13 in der Bundesliga abgerutschten Schalker zeigten eine ihrer besten Saisonleistungen. Nach dem sechsten Pflichtspiel in Folge ohne Sieg bleibt die Situation aber prekär: Im ersten Jahr unter der neuen sportlichen Leitung mit Manager Christian Heidel und Trainer Markus Weinzierl droht das Ende einer Ära. Seit dem Europacup-Comeback 1996 mit dem Uefa-Cup-Triumph 1997 hat Schalke 18-mal international gespielt, so oft wie kein anderer Bundesligaclub, der nicht Bayern München heißt.