Dem politischen Anspruch, Beachvolleyball-Hauptstadt Deutschlands zu werden, ist Hamburg wieder einen Aufschlag näher gekommen. Die Entscheidung des Österreichers Hannes Jagerhofer, die weltweite Serie in diesem Jahr im Tennisstadion Rothenbaum enden zu lassen, stellt der hiesigen Szene und dem begeisterungsfähigen Hamburger Publikum ein weiteres Prädikatszeugnis aus.

Die Stadt würde den Spaß kaum mit 800.000 Euro subventionieren, glaubte sie nicht an das Potenzial dieser Sportart in Deutschland und der Welt. Der stetig wachsende Zuschauerzuspruch bei Turnieren, gestiegene Einschaltquoten im Fernsehen, vor allem aber im Internet und den Red-Bull-getriebenen sozialen Netzwerken, und nicht zuletzt der Olympiasieg des HSV-Duos Ludwig/Walkenhorst haben Beachvolleyball aus der Nische der Randsportarten geholt.

Der neue Bundesstützpunkt am Hamburger Alten Teichweg soll diese Entwicklung fördern, die Stadt und der HSV beteiligen sich an der Finanzierung der vier Bundestrainer. Dass sich zwei der besten deutschen Frauenteams weigern, das zentrale Trainingsangebot anzunehmen, ist in dieser Situation ein verheerendes Signal. Ob der Volleyballverband seine Maßnahmen schlecht vorbereitet und kommuniziert hat oder die Teams ihre Befindlichkeiten über die Maßen ausleben, ist bei der Bewertung unerheblich. Der Untergrund, auf dem sich Beachvolleyball trotz aller Fortschritte weiter bewegt, ist zu weich, um auf ihm Querelen austragen zu können.

Seite 24 Finale am Rothenbaum