Hamburg.

„Im Sportinternat Hamburg finden Athleten in modernen Einzel- und Doppelzimmern ihr zweites Zuhause. Alle Zimmer sind mit Dusche und WC ausgestattet. Die Hauswirtschafterin des Sportinternats sorgt für sportlergerechte Ernährung, die auf die Bedürfnisse der SportlerInnen ausgerichtet ist. An sieben Tagen in der Woche findet eine 24-Stunden-Betreung statt.“

Mit diesen Zeilen wirbt der Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein (OSP) auf seiner Homepage für sein im September 2009 offiziell eröffnetes Sportinternat in der Nordschleswiger Straße in Dulsberg. Nach dem mutmaßlichen Mobbing-Skandal in der Einrichtung, ein Schwimmer (damals 17) und ein Badmintonspieler (18) sollen 2015/16 ein Badmintontalent (14) monatelang drangsaliert haben, fürchtet der OSP um seinen bisher tadellosen Ruf.

Das Jugendamt, zu dem eine Berichtspflicht besteht, andernfalls würde die Betriebserlaubnis entzogen, bescheinigt dem OSP weiter professionelles und umsichtiges Handeln – auch in diesem Fall. Psychologische Eingangstests, Probewoche mit abschließender Runde mit Eltern, Athlet, Schule und Internat: Kein anderes Sportinternat treibe in Deutschland einen ähnlichen Aufwand. Die Verhaltensregeln wurden nach US-Vorbild verfasst. Alle Maßnahmen griffen. Seit mehr als einem Jahr gebe es am OSP weder kleinere noch größere Vorfälle. (HA)