Hamburg. Verlust der Tabellenführung in der Fußball-Oberliga Hamburg, Zukunft unklar

Curslacks Manager Oliver Schubert versuchte es nach der Pressekonferenz mit einem Trost für seinen Gast. „Wir wünschen Concordia eine gute Heimfahrt. Immerhin seid ihr weiterhin Tabellenführer der Oberliga Hamburg“, sagte Schubert nach dem 1:0 der Curslacker am Sonnabend. Concordias griechischer Trainer Diamantis Cholevas (47) lächelte bitter und antwortete mit einem Wort: „Noch.“

Er ahnte, was kam. Verfolger Altona 93 besiegte einen Tag später den SC Victoria mit 5:1 und setzte sich mit drei Punkten Vorsprung an die Spitze des Rankings. Dort thronte der TSV Concordia zuvor ununterbrochen seit dem zweiten Spieltag. Doch nach vier Pflichtspielen im Jahr 2017, davon drei Pleiten, endete jetzt die Vorherrschaft. Cholevas’ Team steckt in der Krise.

Der Verein aus Marienthal hat den Aufstieg in die Regionalliga eigentlich geplant. Das Einreichen der Unterlagen beim Norddeutschen Fußballverband muss bis zum 31. März erfolgen. Bisher betont Concordias Manager Peters stets, wenn es „wirtschaftlich machbar und sportlich sinnvoll“ sei, wolle der Verein „in die Regionalliga aufsteigen“. Im Gespräch als Spielstätte ist seit Langem der Sportpark Hinschenfelde in Wandsbek, Heimat des Kreisligaclubs TSV Wandsetal. Gespannt wartet die Branche nun darauf, wann der Club sich offiziell erklärt. Das gilt auch für die weitere Zusammenarbeit mit dem ehrgeizigen Trainer, mit dem seit Wochen Gespräche über eine Vertragsverlängerung geführt werden.

Pikant: Am 2. April reist Concordia zum Spitzenspiel zu Altona 93 in die Adolf-Jäger-Kampfbahn. Dort könnte eine sportliche Vorentscheidung um die Hamburger Meisterschaft fallen. Die wirtschaftlichen Rahmenvoraussetzungen für die Machbarkeit eines Regionalliga-Aufstiegs muss der Verein in Gesprächen mit den Sponsoren bereits vorher geklärt haben. Statt derzeit geschätzt 120.000 Euro im Jahr muss der Club in der vierthöchsten Spielklasse mit 300.000 Euro rechnen.