Hamburg/Köln. Wegen Missbrauchs der Gerte wird Jockey Dario Vargiu und seinem Hengst Isfahan doch der Sieg des vergangenen Jahres aberkannt.

Das Deutsche Derby 2016 auf der Galopprennbahn in Horn hat weiterhin ein juristisches Nachspiel. Das Obere Renngericht des Galopper-Dachverbandes hob ein Urteil des Renngerichtes vom Oktober letzten Jahres auf und verwies am Donnerstag an das Renngericht zur erneuten Verhandlung zurück. Dieses muss nun entscheiden, ob Sieger Isfahan disqualifiziert oder auf Rang zwei zurückgestuft wird.

Aberkannt wird Isfahan der Titel in jedem Fall. Der Jockey des Hengstes, Dario Vargiu, und der Reiter des Zweiten Savoir Vivre (Frederik Tylicki) hatten bei dem Rennen im vergangenen Juli die Gerte zu oft eingesetzt, was das Team des Drittplatzierten Dschingis Secret zu einem Protest mit dem Ziel einer Disqualifikation veranlasst hatte.

Auch Peta hatte geklagt

Die bisherige Verbandsgerichtsbarkeit hatte sich dem Urteil der Hamburger Rennleitung angeschlossen, keine Disqualifikation auszusprechen. Das Obere Renngericht hat die Statuten der Rennordnung dahingehend ausgelegt, dass eine Disqualifikation bei übertriebenem Einsatz der Gerte sehr wohl zu erfolgen habe. Als übertrieben gilt ein Einsatz dann, wenn die Gerte mehr als fünfmal eingesetzt wird.

Auch die Tierrechtsorganisation Peta hatte bei der Hamburger Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen Vargiu sowie weitere Verantwortliche wie den Startrainer und Züchter des Hengstes Isfahan, Andreas Wöhler, erstattet. Peta warf dem Italiener Vargiu und seinem Betreuerteam Tierquälerei vor. Mit einer endgültigen Entscheidung des Renngerichts wird erst in einigen Wochen gerechnet.