Hamburg. Hockeyidol des Uhlenhorster HC besiegt mit Kalinga seinen Ex-Clubkollegen Florian Fuchs und Dabang Mumbai

Die Uhr war noch nicht einmal komplett abgelaufen, als sich Moritz Fürste und Florian Fuchs schon in die Arme fielen. Die beiden Hamburger haben Seite an Seite mit der Hockey-Nationalmannschaft Olympiagold und -bronze gewonnen und mit dem Uhlenhorster HC dreimal die Euro Hockey League. Doch am Sonntag im indischen Chandigarh, da konnte es nur einen Hamburger Sieger geben, denn Fuchs und Fürste trafen im Finale der Profiliga HIL mit ihren Teams aufeinander.

Torjäger Fuchs hatte mit fünf Hauptrundentreffern entscheidenden Anteil daran gehabt, dass Dabang Mumbai als Tabellenerster erstmals die Final-Four-End­runde erreichen konnte. Mittelfeldregisseur Fürste, der in der Saison 2016 mit den Kalinga Lancers Vizemeister geworden war, wollte diesmal den letzten Schritt schaffen. Dass das tatsächlich mit einem 4:1 (3:0)-Finalsieg gelang, daran hatte der 32-Jährige erheblichen Anteil. Fürste verwandelte in der 30. und 59. Spielminute zwei Strafecken und bereitete zudem das Feldtor des Australiers Glenn Turner (18.), das nach HIL-Regularien doppelt zählt, vor. Für Mumbai konnte Affan Yousuf (35.) per Ecke nur verkürzen.

„Die Saison hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich habe einen guten Ansatz gefunden, mit den Jungs umzugehen“, sagte Fürste, für den die Lancers die Rekordgage von 105.000 US-Dollar bezahlt hatten. Für den Sportmarketingfachmann, der mit seinen zwei Toren sogar noch Fuchs von der Spitze der Scorerliste verdrängte, war es bereits der zweite HIL-Titel, nachdem er 2013 in der Premierensaison mit den Ranchi Rhinos triumphiert hatte. „Dieser Titel bedeutet mir sehr viel, vor allem, weil ich ja noch nicht so viele nationale Meisterschaften gewonnen habe“, sagte er angesichts seines bislang vergeblichen Anrennens mit dem UHC. Fuchs gestand ein, „dass Kalinga sehr effizient war und gut verteidigt hat. Wir waren nicht zwingend genug, dennoch mischt sich Stolz über den größten Erfolg der Clubgeschichte in die Enttäuschung.“

Beim Zentrallehrgang des Nationalteams in Kapstadt (Südafrika), für den der neue Bundestrainer Stefan Kermas die Hamburger Felix Reuß, Niklas Bruns, Dieter Linnekogel, Constantin Staib (alle Club an der Alster), Tobias Walter (Harvestehuder THC), Max Kapaun, Moritz Polk, Jan-Philipp Rabente, Philip Schmid (alle Uhlenhorster HC) und Mathias Müller (RW Köln) nominierte, sind Fürste und Fuchs nicht dabei. Der UHC-Regisseur hat seine internationale Karriere beendet, Fuchs pausiert, wie auch Mittelfeldmotor Tobias Hauke (HTHC), bis Jahresende. Doch während Fürste nach der Rückkehr nach Hamburg am Montagabend ein paar Tage Zeit für Tochter Emma (1) hat, muss Fuchs schon am Donnerstag wieder bei seinem aktuellen Club Bloemendaal antreten, da in den Niederlanden die Feldsaison wieder begonnen hat.