Ingolstadt. Umstrittenes Handspiel von Stindl bringt Mönchengladbach gegen FCI auf die Siegerstraße

Nach dem Schlusspfiff am Sonntagnachmittag gingen die Diskussionen erst richtig los. Zwar bestand kein Zweifel daran, dass Borussia Mönchengladbachs Kapitän Lars Stindl den Ball zur Führung beim FC Ingolstadt mit der Hand über die Linie befördert hatte. Ob Absicht oder nicht, reguläres Tor oder Fehlentscheidung – daran schieden sich jedoch die Geister.

„Es war keine Absicht“, sagte „Übeltäter“ Stindl, dem der Ball von der Brust an die Hand gesprungen war, nach Gladbachs 2:0-Sieg gegen Ingolstadt bei Sky: „Es war zwar nicht astrein, aber regelkonform, denke ich.“ Die verärgerten Ingolstädter sahen dies naturgemäß anders. „Das ist ganz klar Hand, eine aktive Bewegung. Schade, dass wir jedes Wochenende gegen den Schiri kämpfen müssen. Der Mann hat so viel Macht“, polterte Alfredo Morales.

Sein Trainer Maik Walpurgis wollte keine generelle Debatte über die Schiedsrichter in der Bundesliga entfachen: „Er kann sich nicht gegen das Handspiel wehren, aber es ist unzweifelhaft Hand und damit Freistoß für uns.“ Stattdessen hatte Schiedsrichter Christian Dingert (Lebecksmühle) Tor für die Borussia gegeben und damit entscheidend in die Partie eingegriffen, in der André Hahn (90.+1) nach einem Konter zum Endstand und zur geglückten HSV-Pokal-Generalprobe traf.

Mönchengladbach nimmt damit drei Tage nach dem Europapokal-Wunder beim AC Florenz wieder Tuchfühlung zu den internationalen Plätzen auf. Bis auf sechs Punkte näherten sich die „Fohlen“ dem Tabellensechsten Eintracht Frankfurt. Der Aufwärtstrend unter Trainer Dieter Hecking („Bin froh, dass wir noch das zweite Tor gemacht haben“) hält an, Gladbach ist nun sogar die beste Rückrundenmannschaft. Ingolstadt verpasste es dagegen, sich vor dem HSV auf den Relegationsplatz zu setzen.

Interessant aus Hamburger Sicht: Für den verletzten Thorgan Hazard kam Josip Drmic zu seinem ersten Startelfeinsatz der Saison. Letztmals hatte der Schweizer vor knapp einem Jahr beginnen dürfen, damals noch für den HSV. Im Hinblick auf das Pokalspiel (Mi./18.30Uhr) gönnte Hecking zudem Mo Dahoud und Patrick Herrmann zunächst eine Pause.