Amateurfußball Dassendorfs Meistertrainer kontert cool, Kosova besser als HSV, Concordia dreht am Ende auf

Andre Matz

Drei Punkte für den „Zwerg“. Tolle Jahre hat Peters Martens als Trainer von Barmbek-Uhlenhorst verlebt, und er kommt immer gern wieder zurück an die alte Wirkungsstätte. In den letzten Jahren sogar als sehr erfolgreicher Trainer des amtierenden Hamburger Meisters TuS Dassendorf. „Klar kommt er immer gern her, weil er die Punkte immer mitnimmt“, sagte Barmbeks Trainer Frank Pieper-von Valtier mit einem verzweifelten Lachen nach der 1:2-Niederlage in einem Oberligaspiel, bei dem die Dassendorfer eine starke Form zeigten und den Gastgebern 70 Minuten lang keine Chance ließen.

Einer herzlichen Begrüßung zwischen beiden Trainern zu Beginn folgten diverse Nickligkeiten an der Seitenlinie. Als Martens wiederholt seine Coachingzone verlassen hatte, wurde der nicht gerade groß gewachsene Trainer von BU-Co-Trainer Peter Paczkowski gar als „Zwerg“ bezeichnet und der Linienrichter aufgefordert, einzuschreiten. Doch mit den drei Punkten im Gepäck war Martens nach Spielende überhaupt nicht böse: „Damit hat er ja recht. Das weiß ich ja, und ich müsste mir eigentlich nur noch eine Zipfelmütze aufsetzen.“

Gruselig schlechtes Kosova. In Galgenhumor übte sich Klub Kosovas Präsident, Manager und Trainer Arton Mazrekaj nach dem desaströsen 1:7 gegen Altona 93. „Wir waren besser als der HSV gestern. Ein Tor mehr gemacht, eins weniger kassiert.“ Bereits nach einer halben Stunde stand es 0:6 aus Sicht der Gastgeber. Mit Fehlern in Slapstickmanier trugen sie zum fußballerischen Triumphzug ihres zweifelsohne starken Gegners maßgeblich bei. Die dicksten Patzer: Torwart Muhedin Eminovic bereitete dem Foulelfmeter zum 0:3 durch einen katastrophalen Abwurf den Weg, Patrick Fernandes Silva bediente vor dem 0:5 fast von der Mittellinie Altonas Angreifer Nick Brisevac mit einem punktgenauen „Assist“. „Wir haben Altona fünf der sechs Treffer geschenkt. In der Pause habe ich nicht draufgehauen. Das bringt doch nichts. Jeder weiß, welche Fehler er gemacht hat. Immerhin ging die zweite Halbzeit 1:1 aus“, so Mazrekaj.

Altonas Trainer Berkan Algan erfrischte die Journalisten nach dem Schützenfest wie bei ihm üblich mit einer originellen Sichtweise auf das Spielgeschehen. „Das war nicht unsere beste Saisonleistung. Die erste Halbzeit war gut und da war es ja auch nicht so, dass Kosova einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Wir haben sie gut unter Druck gesetzt. Die zweite Halbzeit war schlecht.“

Cordis berüchtigter Schlussspurt. Schwieriger als gedacht gestaltete sich die Pflichtaufgabe Buxtehuder SV für Concordia. Der Tabellenführer geriet gegen den Tabellenletzten am Bekkamp durch Fadi Hamze (12.) in Rückstand. Nach dem Ausgleich durch Benjamin Bambur (23.) und der Roten Karte für Jeremy Faruke (30.) rechneten die 178 Zuschauer endgültig mit einem Schützenfest. Doch das 2:1 von Ronny Buchholz fiel erst in der 65. Minute, Nico Matern glich für den BSV sogar in Unterzahl zum 2:2 aus (80.).

Danach riss sich Cordi am Riemen und startete einen seiner mittlerweile berüchtigten Schlussspurts. Buchholz (82.), Theodoros Ganitis (86.), Enrik Nrecaj (89.) und Abdel Abou-Khalil (90.) besorgten das 6:2. „Uns hat man den Druck der anderen Ergebnisse angemerkt. Zur Halbzeit waren wir Dritter. Aber wir wollen Meister werden, da musst du solche Spiele gewinnen“, sagte Cordis Manager Florian Peters. Buxtehudes Trainer René Klawon gab sich trotz fast aussichtsloser Lage in Sachen Klassenerhalt kämpferisch: „Wir besitzen das Leistungsniveau für die Oberliga. Wir geben nicht auf.“
Kunert ist enttäuscht. Eine unglaubliche Partie lieferten sich Weiche Flensburg und der HSV II in der Regionalliga Nord. In Hälfte eins gingen die Rothosen dreimal in Führung, dreimal glich Flensburg wieder aus. Jeweils durch wunderbar getimte Schüsse, sodass ein Flensburger Edelfan auf der Pressekonferenz Weiche-Trainer Daniel Jurgeleit zu „den schönsten Toren, die ich hier jemals gesehen habe“, beglückwünschte. Nach dem Wechsel konnten die Hamburger nicht mehr zusetzen, Flensburg siegte mit 5:3. HSV II-Trainer Dirk Kunert hatte die Niederlage kommen sehen. „Ich bin enttäuscht von meiner Mannschaft. Nach dem 3:3 war mir klar, dass es in der zweiten Halbzeit nicht wieder so einen verrückten Verlauf geben wird. Weiche hat in der zweiten Halbzeit einfach cleverer und abgezockter gespielt.“

Halstenbek weiter. Oberligist Halstenbek-Rellingen ist durch ein 1:0 bei Hansa-Landesligist Hamm United ins Oddset-Pokal-Viertelfinale eingezogen.

Debüt misslungen. Der frühere HSV-Trainer Ralf Schehr hat sein Debüt bei den Frauen des Bramfelder SV (2. Bundesliga) mit 1:3 gegen Friedenstal verloren. Bramfeld bleibt punktlos auf dem letzten Tabellenplatz.