Hamburg. Die Rückkehr der Lachnummer: Der HSV muss nach dem erneuten Debakel in München viel Spott ertragen

Kennen Sie den schon: „Ich dachte beim 6–0, dass der zweite Satz vielleicht ausgeglichener werden würde...“. Hat Till Franken geschrieben. Bei Twitter. Oder den: „Ich glaub, mittelfristig wird auch der HSV nicht mehr ohne Profifußballer auskommen.“ Von Ralf Heimann. Oder vielleicht ja auch noch den: „Der Unterschied zwischen Karstadt und dem HSV? Beide total am Ende, aber Karstadt hat die bessere Sportabteilung.“ Ist uralt. Feierte aber am Sonnabend genauso ein Comeback wie viele andere HSV-Witze. Gute und schlechte. Unter dem Strich kann nach dem bitteren 0:8 in München nur eines festgehalten werden: Der HSV ist wieder die Lachnummer der Nation.

Selbst hartgesottenen HSV-Fans blieb nach dem Desaster nichts anderes übrig, als sich in Galgenhumor zu flüchten. ARD-Nachrichtensprecherin Judith Rakers, die am späten Abend ganz in Schwarz moderierte, fragte etwa bei Twitter: „Na, wer muss wohl das #HSV Desaster heute in der #Tagesschau präsentieren? #ichwillnicht #NurderHSV.“ NDR-Reporter Michael Augustin twitterte ein Foto aus der leeren Allianz Arena, schrieb dazu: „Aufatmen beim #HSV – in München haben sie gerade die Tore abgebaut #FCBHSV.“ Und Daniel Thewes stellte fest: „Das 8:0 gegen den HSV hat mehr Tradition als RB Leipzig.“

Das alles: lustig – wenn es nicht so traurig wäre. Traurig und unfreiwillig lustig zugleich war auch manch ein Kommentar der HSV-Profis nach dem Spiel. So ließ sich Kapitän Gotoku Sakai allen Ernstes mit den Worten „Mein Fehler zum 0:4 war der Knackpunkt. Vielleicht wäre sonst noch was gegangen“ zitieren. Und Innenverteidiger Mergim Mavraj soll nach dem 0:8 sogar gesagt haben: „Jetzt hauen wir Gladbach aus dem Pokal.“

Ob Spaß oder Ernst spielt keine Rolle. Denn eigentlich ist alles Gesagte auch ziemlich unwichtig. Wichtig sind jetzt vor allem die nächsten Spiele: erst im Pokal-Viertelfinale am Mittwoch um 18.30 Uhr gegen Borussia Mönchengladbach. Dann in der Bundesliga im Heimspiel gegen Hertha BSC am Sonntag um 17.30 Uhr. Schlusswort von HSV-Fan Morten Vogt via Twitter: „Alle lachen über den HSV ... Zu Recht! Aber bitte heult dann auch am Ende nicht wieder, weil der Dino doch drinbleibt.“