Düsseldorf.

Sport- und Event-Manager Michael Mronz (49), Witwer des ehemaligen Außenministers Guido Westerwelle, treibt seine Pläne für eine Olympiabewerbung der Rhein-Ruhr-Region – voraussichtlich für 2032 – ungeachtet der Probleme der olympischen Bewegung voran. Bei „Spiegel Online“ sprach Mronz von „exzellenten Voraussetzungen“, die die „Rhein-Ruhr-Olympic-City“ vorweise. „Es gibt heute schon Stadien und Hallen von Köln, Düsseldorf, Essen über Dortmund, ein Reitsportstadion in Aachen, ein Hockey­stadion in Mönchengladbach, einen Basketballdome in Bonn, eine Ruderstrecke in Duisburg. Die Region Rhein-Ruhr verfügt über 700.000 Quadratmeter Messeflächen, wo einige Indoor-Sportarten stattfinden könnten. Auch Hotelbetten sind, mehr als vom IOC angefordert, bereits heute vorhanden.“

Von einer möglichen Olympiaverdrossenheit in der Bevölkerung will sich Mronz nicht abschrecken lassen: „Die Situation im Rhein-Ruhr-Gebiet ist eine andere. Es gibt eine Vielzahl an Sportstätten, und die Menschen haben seit jeher eine emotionale Verbindung zu ihnen. Wenn Sie in Mönchengladbach fragen würden, ob dort das olympische Hockeyturnier stattfinden soll oder in Duisburg auf der Wedau die Ruderwettbewerbe, dann antworten 80 Prozent der Menschen mit Ja.“

Allein seit 2013 sind allerdings fünf Olympiakampagnen an Bürgerbefragungen gescheitert. Neben den deutschen Bewerbungen von München (für die Winterspiele 2022) und Hamburg (für Sommer 2024) verweigerten die Bewohner auch zweimal in Graubünden (Schweiz) sowie in Krakau (Polen) die Gefolgschaft. Boston (USA) gab ebenfalls unter dem Druck der Öffentlichkeit auf. Und Ungarns Budapest dürfte in den nächsten Tagen folgen. Eine Bürgerbewegung hat 266.000 Unterschriften für ein Referendum gesammelt. Der Deutsche Olympische Sportbund hatte zuletzt zurückhaltend auf die Idee reagiert. Man wolle die Vergabe der Sommerspiele 2024 im September im Lima abwarten, hieß es. (HA)