Leipzig. Beim 2:1-Auswärtserfolg musste sich RB erneut beleidigende Fanplakate gefallen lassen

Kurz nach dem Anpfiff im Borussia-Park gab Leipzigs starker Emil Forsberg das Signal zur Bayern-Jagd. „Es war ein Zeichen an die anderen Mannschaften, dass wir noch heiß sind“, sagte der Schwede nach dem 2:1 (1:0)-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach bei Sky. Der Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München: nur noch fünf Zähler. „Wir haben gezeigt, dass wir bereit waren, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen. Die Tore waren wunderschön herausgespielt“, lobte Leipzigs glücklicher Trainer Ralph Hasenhüttl die Treffer von Forsberg (31.) und Timo Werner (55.).

Nach zwei Niederlagen in Serie hat der Aufsteiger seine Mini-Krise damit beendet, daran änderte vor 51.535 Zuschauern auch der späte Anschlusstreffer von Jannik Vestergaard (81.) nichts mehr. „Von zwei guten Mannschaften waren wir die etwas bessere. Wir haben sehr viel investiert“, sagte Hasenhüttl. Torschütze Forsberg räumte nach zuletzt drei Auswärtspleiten in Folge und dem 0:3 gegen den HSV ein: „Es war wichtig für uns.“

Begleitet wurde der fußballerisch starke RB-Auftritt allerdings erneut von teilweise geschmacklosen Fanprotesten. So hing während der ersten Halbzeit ein zweiteiliges Spruchband vor der Nordkurve, auf dem zu lesen war: „Wir verurteilen jeden geworfenen Stein... der Euch Kunden nicht getroffen hat.“ Vor zwei Wochen in Dortmund war es vor dem Stadion unter anderem zu Steinewürfen auf Leipziger Fans gekommen. Aus Protest gegen das „Konstrukt RB“ schwieg zudem ein Großteil der Gladbach-Fans die ersten 19 Minuten.

Sportlich half der Fanprotest dem Borussen allerdings keinesfalls weiter. Gladbach verpasste bei einem von Thorgan Hazard vergebenen Foulelfmeter (45.) sogar den zwischenzeitlichen Ausgleich und kassierte drei Tage nach dem 0:1 in der Europa League gegen Florenz seine erste Liga-Niederlage unter Trainer Dieter Hecking. „Leipzig war nicht besser, sie waren effektiver. Wir müssen einfach zwingender werden“, sagte der Coach. Auch Kapitän Lars Stindl trauerte den zahlreichen vergebenen Möglichkeiten nach: „Durch die erste Chance der Leipziger kriegen wir das 0:1. Danach hatten wir einige Möglichkeiten. Wir müssen kaltschnäuziger werden, wenn wir erfolgreich sein wollen.“