Hamburg. Papadopoulos und Wood drohen dem HSV auch gegen die Bayern auszufallen

Markus Gisdol wirkte etwas angeschlagen, als er am Sonntagmittag nach dem Spielersatztraining Auskunft über die personelle Situation seiner Mannschaft gab. Die Stimme war belegt, Gisdol hatte sich ein bisschen erkältet. Während der angeschlagene HSV-Trainer im Erdgeschoss des Volksparkstadions über die angeschlagenen Spieler sprach, liefen genau diese angeschlagenen Spieler im Hintergrund mit ihren Kulturtäschchen aus der Kabine. Zunächst Kyriakos Papadopoulos, angeschlagen mit Schulterproblemen. Und schließlich Bobby Wood, angeschlagen mit Oberschenkelproblemen.

Weil auch Nicolai Müller (Fieber) am Tag zuvor beim Spiel gegen Freiburg angeschlagen fehlte, musste Gisdol seine drei formstärksten Spieler ersetzen. „Das war für die Mannschaft eine außergewöhnliche Situation“, sagte der Chefcoach nach dem 2:2 gegen den Aufsteiger, mit dem Gisdol letztlich gut leben konnte. Wood hatte sich bereits beim Aufwärmen verletzt, Papadopoulos musste früh raus. „Wir haben diese Nackenschläge gut verarbeitet“, sagte Gisdol nach dem Schlusspfiff.

Während Müller schnell wieder auf den Trainingsplatz zurückkehren soll, wird Wood noch ein paar Tage fehlen (Gisdol: „Er wollte nichts riskieren“). Deutlich undurchsichtiger sieht die Lage bei Papadopoulos aus. Der Grieche hatte sich bei einem Zweikampf mit Freiburgs Stürmer Nils Petersen die linke Schulter „irgendwie ausgehebelt“, wie es Gisdol formulierte. Offiziell ist von einer Muskelzerrung die Rede. Eine Kernspin-Aufnahme ist nicht geplant. „Es sieht so aus, als ob es nicht so gravierend ist“, sagte Gisdol.

Und doch bleibt die bange Frage: Wie lange wird der „Papa“ dem HSV fehlen? „Vielleicht kriegen wir das in ein paar Tagen wieder hin“, sagte Gisdol. Vielleicht aber auch nicht. Nur wenige Körperteile in der Bundesliga sind so sensibel wie die breiten Schultern des HSV-Verteidigers. Vor vier Jahren hatte er sich bei Schalke 04 das erste Mal an der rechten Schulter verletzt. Ein Jahr später renkte er sie sich in Leverkusen zweimal aus. Die gleiche Verletzung erlitt er noch im selben Jahr an der linken Schulter – eine Operation folgte.

Nun ist es wieder die linke Schulter, die Probleme bereitet. „Er ist da natürlich sensibel und hat rechtzeitig reagiert. Er geht da sehr gut mit um“, sagte Gisdol. Also alles nicht so schlimm? Oder wird die Schulter nun zum Dauerproblem? Behandelt werden soll Papadopoulos in den kommenden Tagen konservativ. Bis zum Spiel beim FC Bayern München am kommenden Sonnabend wird sich zeigen, ob „Papa“ dem HSV schnell wieder helfen kann, oder ob die Hamburger den Abstiegskampf zunächst ohne die Abwehrkante schultern müssen.