Hamburg. Trainer Hamed Attarbashi ist nach der 82:85-Heimpleite gegen Trier genervt. Obendrein muss er seinen Top-Center ersetzen.

Hamed Attarbashi turnte zwar wieder an der Seitenlinie herum. Das Einüben eines Saltos, das er für den Fall des nun noch unwahrscheinlicheren Play-off-Einzugs in zehnfacher Ausführung angekündigt hatte, kann der Towers-Coach aber vernachlässigen.

Sein Team kassierte am Freitagabend eine unnötige 82:85 (34:41)-Heimniederlage gegen die auswärtsschwachen Gladiators Trier. Nach zuletzt zwei Siegen nacheinander wurde die Aufholjagd der Wilhelmsburger in der 2. Basketballliga Pro A jäh gestoppt. „Ich denke gar nicht an die Play-offs“, meinte Attarbashi genervt, „mir ist einfach wichtig, dass wir die Saison bestmöglich abschließen.“

Der Support stimmte

An mangelndem Support kann es nicht gelegen haben. Die Inselparkhalle war (wie zuvor nur gegen Nürnberg am 30. Dezember) zum zweiten Mal in dieser Saison mit 3400 Zuschauern ausverkauft. Darunter Australien-Rückkehrer Maximilian Beister. Der Ex-HSV-Kicker aus Lüneburg warf nach Spielende noch gekonnt mit ein paar Kids Körbe. Dem Abendblatt sagte er nur etwas wundersam: "Ich gebe derzeit keine Statement ab. Auch nicht zu den Towers."

Die Partie gegen den direkten Konkurrenten um einen der acht Play-off-Plätze war zerfahren und nicht hochklassig. Gegen die Gladiatoren um den früheren Rist-Wedel-Shooting-Guard Brandon Lloyd Spearman (18 Punkte) wackelten die „Türme“ wie so oft von der Dreierlinie (nur 24 Prozent), und die nur neun Assists sprachen dafür, dass das Kombinationsspiel im Angriff wie im Hinspiel (55:66) nicht rund lief.

Towers-Topscorer war Anthony Canty

Und das, obwohl der diesmal 12 Mann starke Kader so gesund wie noch gar nicht in dieser Saison war. US-Guard DeAndre Lansdowne gab nach überstandenem Bänderriss im Knöchel sein Comeback – somit fehlten nur Stefan Schmidt (Kreuzband- und Meniskusriss) und Cornelius Adler (Achillessehne). Towers-Topscorer war wieder mal Spielmacher Anthony Canty mit 26 Zählern gegen seinen Ex-Verein.

Der Alleinunterhalter musste erneut die Verantwortung des letzten Wurfs mit der Sirene übernehmen, der von der Dreipunktelinie hinter den Korb flog. Am Sonntag (16 Uhr) beschließen die Towers den Doppelspieltag bei den Niners Chemnitz. Verzichten müssen die Towers dort auf ihren Top-Center Enosch Wolf. Der 26 Jahre alte 2,15-Meter-Mann stieg am Sonnabend wegen einer leichten Gehirnerschütterung erst gar nicht mit in den Bus in Richtung Sachsen, wie der Club auf Anfrage mitteilte.

Wolf hatte am Freitag nach einem Zusammenprall über Schwindelgefühle geklagt und war nach 6:05 Minuten Einsatzzeit nicht mehr aufs Parkett zurückgekehrt. In Chemnitz beim Ligavierten treffen die "Türme" erneut auf einen direkten Konkurrenten um die Play-off-Plätze. Sollten sie auch diese Partie verlieren, können die Wilhelmsburger die Endrundenteilnahme wohl endgültig abschreiben.