Bundesliga-Kolumne Falschmeldung sorgt für Aufregung in Leverkusen. Bremens Sportchef Baumann stellt sich hinter Trainer Nouri

Fake News: Rudi Völler war völlig außer sich. „Einfach etwas zu erfinden, etwas Verlogenes zu erzählen, dass der Trainer morgens vom Gesellschafterausschuss entlassen worden wäre, das ist ein starkes Stück“, schimpfte der Sportdirektor von Bayer Leverkusen nach dem 3:0 im Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt über eine Meldung des Pay-TV-Senders Sky kurz vor dem Anpfiff, dass der Rauswurf von Trainer Roger Schmidt beschlossene Sache sei. „Wir waren geschockt, weil es Schwachsinn ist.“ Geschäftsführer Michael Schade sprach von einer „Kampagne gegen uns und den Trainer“, nannte den Vorgang „perfide“ und eine „völlige Unwahrheit.“ Noch am Nachmittag zog der Sender die Nachricht zurück und hat inzwischen ein Entschuldigungsschreiben an die sportliche Führung von Bayer Leverkusen geschickt.


Frust: Frank Baumann sah blass aus. Dem tief enttäuschten Sportdirektor von Werder Bremen fiel es sichtlich schwer, den nächsten Rückschlag zu kommentieren. Nach dem 0:1 gegen Borussia Mönchengladbach stellte er die Spieler an den Pranger. „Wir werden in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten genau schauen, welche Spieler würdig sind, das Werder-Trikot zu tragen“, sagte Baumann. Trainer Alexander Nouri steht angeblich auch nach dem Sturz auf Platz 16 nicht zur Debatte. „Ich erwarte von jedem Spieler mehr“, sagte der Ex-Profi nach der vierten Pleite im vierten Spiel des Jahres und stellte klar: „Wir gehen mit Nouri ins nächste Spiel.“

Fröhlicher Trainer: Den Ruhrpott-Ausflug mit dem Pokal-Aus in Dortmund und der 0:2-Schlappe in der Bundesliga auf Schalke hat Hertha-Trainer Pal Dardai mit zwei Worten zusammengefasst: „Scheiß Reise.“ Der Hertha droht nach der vierten Auswärtspleite in Folge und vier Niederlagen in fünf Pflichtspielen 2017 nun wie im Vorjahr wieder der Sturz aus den internationalen Rängen. Diesen Stress aber lächelt der Ungar in der Öffentlichkeit weg. Bloß kein Gemurre aufkommen lassen: „Unser Ziel ist es, nicht abzusteigen, jedes Jahr. Das werden wir schaffen. Wenn die Mannschaft keine Europa League spielt und keine Champions League, ist das immer noch kein Druck.“ Nächstes Wochenende kommen die Bayer – da bleibt man besser locker.


Feier-Abend: Julian Nagelsmann verpackte seinen sichtbaren Frust zumindest noch in halbwegs milde Worte. Dass sein „Einjähriges“ als Trainer von 1899 Hoffenheim beim VfL Wolfsburg mit 1:2 vollkommen unnötig in die Hose gegangen war, machte den 29-Jährigen „schon ein bisschen sauer“. Während die Party Crasher aus Niedersachsen ihren Big Piont im Abstiegskampf noch ausgelassen feierten, gingen die Profis der TSG in die Selbstanalyse. „So ein Spiel darf man nicht aus der Hand geben“, sagte Kerem Demirbay. Steven Zuber (26.) hatte Hoffenheim hochverdient in Führung geschossen, aber Maximilian Arnold (50.) und Daniel Didavi (73.) drehten die Partie noch. „Die Ergebnisse gestern waren nicht gut für uns. Der Sieg war enorm wichtig“, sagte der Siegtorschütze.

Freude in Freiburg: Trotz des 16. Saisontreffers von „Lebensversicherung“ Anthony Modeste hat der 1. FC Köln bei seinem Auswärts-Angstgegner SC Freiburg den Sprung auf einen Champions-League-Platz verpasst. Vincenzo Grifo (32.) brachte die Gastgeber in Führung, Modeste (39.) glich noch vor der Pause aus. Den Sieg der Freiburger, kommenden Sonnabend Gegner des HSV, sicherte Maximilian Philipp (77.) mit dem 49 999. Tor in der Bundesliga-Geschichte.