Hochfilzen. Nur vier Sekunden fehlten der deutschen Topathletin auf Sprintsiegerin Koukalova

Sicher hätte sich Laura Dahlmeier auch ärgern können, immerhin fehlten der Biathlon-Überfliegerin nur vier Sekunden zum nächsten Goldcoup. Doch stattdessen bejubelte die 23-Jährige ihr WM-Silber im 7,5-Kilometer-Sprint von Hochfilzen (Österreich) ausgelassen und herzte Siegerin Gabriela Koukalova innig. Lange sah Dahlmeier wie die sichere Siegerin aus, doch kurz vor Schluss stürmte die ebenfalls fehlerfreie Tschechin zu ihrem ersten großen Titel und vergoss danach viele Freudentränen.

„Ich denke nicht an Gold, denn ich freue mich wahnsinnig über Silber. Das war für mich das perfekte Rennen. Mein Anspruch ist, dass ich meine Bestleistung zeige. Das ist mir gelungen“, sagte Dahlmeier. „Ich erkenne mit Hochachtung an, dass Gabi einfach stärker war. Es war mit nur vier Sekunden denkbar knapp, aber besser hätte die WM für mich nicht starten können.“ Für die Partenkirchnerin war es nach dem Triumph mit der Mixedstaffel 24 Stunden zuvor bereits die zweite WM-Medaille und die saisonübergreifend siebte in Serie.

Zumindest in den Minuten des Jubels konnte Dahlmeier am Freitag auch das düstere Dopingthema kurz vergessen, das den Sport weiter fest im Griff hält. Erst kurz vor dem Start war die Russin Jekaterina Glasyrina vom Weltverband IBU provisorisch gesperrt worden. „Es ist krass für unseren Sport und schade, dass es immer so scheibchenweise daherkommt“, sagte Dahlmeier. „Es wäre jetzt schon wichtig, dass es komplett aufgeklärt wird und Russland einsieht, Fehler gemacht zu haben.“

Am Sonnabend (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) steht der 10-km-Sprint der Männer an, Simon Schempp (Uhingen) greift dann nach der ersten Einzelmedaille seiner Karriere. Am Sonntag sind die Verfolgungsrennen geplant. Die 10 km der Frauen beginnen um 10.30 Uhr, die 12,5 km der Männer um 14.45 Uhr. ZDF und Eurosport übertragen.