Hochfilzen. Quartett sorgt für perfekten Auftakt in Hochfilzen. Eklat um russischen Dopingsünder

Die deutschen Biathleten haben bei der WM in Österreich einen perfekten Auftakt gefeiert. Vanessa Hinz (Schliersee/2 Nachlader), Laura Dahlmeier (Partenkirchen/4), Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld/0) und Simon Schempp (Uhingen/1) setzten sich in der Mixedstaffel über 2x6 und 2x7,5 km vor Frankreich (+2,2 Sekunden/eine Strafrunde) und Russland (+3,2/vier Nachlader) durch. Entsprechend groß war der Jubel im Zielbereich, schließlich hatte eine deutsche Mixedstaffel zuletzt 2010 im sibirischen Chanty-Mansijsk gesiegt.

„Das ist ein enorm cooler Start für uns, wir sind alle überglücklich“, sagte Schempp. Dahlmeier sagte: „Es sind große Emotionen, wenn man mit dem Team nach vorne läuft. Das bedeutet richtig viel.“ An diesem Freitag (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) ist die Gesamtweltcupführende im Sprintrennen gefordert. „Ich möchte natürlich voll angreifen und versuche, auf Sieg zu laufen“, sagte sie.

Überschattet wurde der deutsche Triumph von einem Eklat bei der Siegerzeremonie im Stadion. Zunächst hatten Russlands Dopingsünder Alexander Loginow sowie Anton Schipulin dem Franzosen Martin Fourcade den Handschlag verweigert, bevor dieser demonstrativ vom Podest verschwand, als es die Russen bestiegen. Von den Fans gab es Pfiffe für die Drittplatzierten. Schlussläufer Schipulin warf dem Superstar „unfaires Verhalten“ gegenüber Loginow vor.

„Unsere Mannschaft ist eine große Familie. Das können wir nicht hinnehmen“, schimpfte er, während sich Fourcade im Recht sieht: „Ich habe nichts falsch gemacht. Ich kämpfe für sauberen Sport. Wer das nicht akzeptieren kann, muss damit klarkommen“, meinte er. Vor dem Rennen hatte Fourcade angesichts der Aufstellung von Loginow nach abgesessener Sperre wegen Epo-Dopings erklärt: „Wir dachten nicht, dass es möglich ist. Aber sie haben es getan.“

Kurz vor dem WM-Auftakt schockte nach dem Skandal um das russische Team ein weiterer vermeintlicher Dopingfall das Biathlon. Am Mittwochabend gab es eine Razzia im Teamhotel von Kasachstan. 30 Polizisten fanden dabei „eine erhebliche Menge an medizinischen Produkten und Medikamenten sowie Mobiltelefone“. Anschließend wurden Urin- und Blutkontrollen bei den Aktiven durchgeführt. Dennoch ging Kasachstan mit einer Mixedstaffel an den Start (Platz elf). Bevor keine Ergebnisse der Dopingtests vorliegen, sah der Weltverband IBU keine rechtliche Grundlage für eine Sperre der Athleten.