Hamburg.

Wer die Anreise nach Hawaii als Omen für Carina Witthöfts Debüt im deutschen Fedcup-Team betrachtet, der muss Schlimmes befürchten für Hamburgs beste Tennisspielerin. Weil das Reisebüro Planungsfehler beging, fand sich die 21-Jährige in einem Flieger von London nach Calgary wieder, während der Rest der Mannschaft über Vancouver auf die Pazifikinsel reiste, wo an diesem Wochenende das Erstrundenmatch gegen die USA ansteht.

Für negative Gedanken hat Witthöft allerdings keinen Raum, und so fühlt sich die Weltranglisten-77. selbstverständlich als vollwertiges Mitglied der Auswahl von Bundestrainerin Barbara Rittner. Auch wenn klar ist, dass sie von den Absagen Angelique Kerbers, die ihrer persönlichen Terminplanung Vorrang gibt und lieber vom nächsten Montag an beim WTA-Turnier in Doha (Katar) aufschlägt, und Mona Barthels (Fitnessrückstand nach Virusinfekt) profitierte, ist die Freude über die erstmalige Berufung ins Nationalteam groß. „Es war immer ein Traum von mir, deshalb freue ich mich riesig, dass ich dabei bin. Es ist eine neue Herausforderung, der ich mich gern stelle“, sagt sie.

Nach ihrem Zweitrundenaus bei den Australian Open gegen Kerber hatte Witthöft zwei Wochen Zeit, um in Hamburg zu regenerieren. Das Turnier in St. Petersburg in der vergangenen Woche hatte sie abgesagt, um sich nach dem Australien-Trip adäquat erholen zu können. Nach der Nominierung für Hawaii musste sie sich auch in Doha abmelden, um die rund 23.500 Flugkilometer abzuschütteln, die ihr das Fedcup-Debüt abverlangt. „Natürlich ist eine so lange Reise nicht optimal, aber ich nehme das gern in Kauf, um für mein Land anzutreten“, sagt sie.

Ob sie überhaupt aktiv wird eingreifen können, ist fraglich. Für die Einzel sind die erfahrenen Andrea Petkovic (Darmstadt) und Julia Görges (Bad Oldesloe) geplant, die ebenfalls erstmals im Aufgebot stehende Laura Siegemund (Metzingen) dürfte erste Ersatzfrau und Kandidatin fürs Doppel mit Görges sein. „Die Besten sollen spielen; wenn ich nicht dazugehöre, ist das okay“, sagt die Hamburgerin. Bereithalten wird sie sich in jedem Fall. „Wenn das Team mich braucht, dann werde ich da sein!“

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