Norderstedt. Der HSG Norderstedt/Henstedt-Ulzburg droht in Liga drei das Aus. Der Trainer ist schon weg, jetzt wird ein neues Konzept gesucht.

In die Dritte Handball-Liga Nord ist in dieser Woche mächtig Bewegung gekommen – außerhalb des Spielfeldes. Erst trennte sich die HSG Norderstedt/Henstedt-Ulzburg von ihrem Trainer Dusko Bilanovic, „weil das Vertrauensverhältnis zwischen Trainer und Mannschaft über einen längeren Zeitraum nicht optimal war“, wie Geschäftsführer Olaf Knüppel sagte. Dann gab der Tabellenzweite bekannt, dass der Verein bis Ende März entscheiden wird, wie es grundsätzlich mit dem Leistungssport weitergeht. Die Möglichkeiten reichen von der Abmeldung des Teams aus dem Spielbetrieb bis zum Aufstieg in die Zweite Bundesliga.

Sicher ist momentan nur, dass sich der SV Henstedt-Ulzburg am Ende der Saison – wie im vergangenen Jahr angekündigt – aus der Spielgemeinschaft zurückzieht. Der Gesamtverein will die finanziellen Belastungen nicht mehr hinnehmen, wirtschaftlich sei Männerhandball nur unterhalb der Dritten Liga Nord zu verantworten. Jetzt hängt alles am HSV Norderstedt. „Ich sehe die Chance, dass wir hier nächste Saison weitermachen können“, sagt Knüppel.

Im Raum steht die schon mal angedachte Zusammenarbeit mit Hamburger Vereinen, das Metropolitans-Konzept. Dafür wäre ein Verbandswechsel aus Schleswig-Holstein nach Hamburg nötig. In Hamburg wiederum ist der HSV der Platzhirsch, was die Suche nach Sponsoren erschweren dürfte. „Wir diskutieren alle Varianten“, sagt Knüppel, eine Lösung sei noch nicht in Sicht. Auch ein neuer Trainer nicht. Beim Heimspiel am Sonntag gegen Potsdam (4.) werden Knüppel und der verletzte Tim Völzke die Betreuung übernehmen.

HSV zurück im Aufstiegsrennen

Das mögliche Aus der HSG Norderstedt/Henstedt-Ulzburg bringt den HSV Hamburg wieder ins Aufstiegsrennen. Die Mannschaft von Trainer Jens Häusler hat als Tabellendritter zwar vier Punkte weniger als die Norderstedter und sechs weniger als Spitzenreiter TSV Altenholz, doch das Farmteam des deutschen Rekordmeisters THW Kiel darf, Stand jetzt, nicht in der zweithöchsten deutschen Handballklasse antreten. Der Grund: Der THW ist in Altenholz einer der Gesellschafter und hätte dann in beiden Profiligen ein Team. Das verbieten die Statuten der Handball-Bundesliga (HBL). Will Altenholz in die Zweite Bundesliga, müsste der Club anstelle des THW Kiel bis zum 1. Juli einen neuen Gesellschafter finden. Der Verein prüft im Augenblick diese Möglichkeit.

Der HSV, der offiziell keine Aufstiegsambitionen hegt, müsste am Ende der Saison aber mindestens Zweiter werden, um aufsteigen zu können, selbst wenn die jetzt vor ihm platzierten Clubs auf den Klassensprung verzichteten. Nur der Erste steigt direkt auf. Will der nicht, müsste der Zweite in eine Relegation mit den Zweiten der anderen drei Dritten Ligen aus Ost, West und Süd. Der Tabellendritte hat keine Ansprüche.