Hamburg. St. Paulis Ikone spricht über die Gründe seiner jüngsten Absage, den Erfolg im Supermarkt und mögliche Jackpot-Folgen für den HSV.

Holger Stanislawski strebt nicht mit aller Macht auf die Fußball-Trainerbank zurück. "Da muss schon ein Trainerjob kommen, der zu 100 Prozent passt“, sagte der langjährige Profi, Manager und Trainer des FC St. Pauli in einem Interview mit der "Fußball-Bild“ (Dienstag).

Nach dem freiwilligen Ende seines Engagements im Mai 2013 beim 1. FC Köln (damals Tabellenfünfter der 2. Bundesliga) hat sich der 47-Jährige umorientiert. In Hamburg-Winterhude habe er als Chef eines Supermarktes mit Ex-HSV-Profi Alexander Laas nach eigener Aussage "ein Projekt aufgebaut, das großartig läuft.“ Im vergangenen Jahr hätte die Rewe-Filiale 31 Millionen Euro Umsatz gemacht. "Wir sind die Nummer 1 in Norddeutschland", sagte Stanislwaski.

Stanislawski macht HSV-Spruch

Grundsätzlich ist "Stani“ aber nicht abgeneigt, wieder als Coach zu arbeiten. Ein Engagement in China lehnt er allerdings kategorisch ab: "Für kein Geld der Welt würde ich dahin gehen. Da warte ich lieber darauf, dass ich den Euro-Jackpot im Lotto knacke." Mit dem Geld würde er dann "alle Logen bei St. Pauli und dem HSV kaufen und Transparente aufhängen, wo draufsteht: Scheiß Millionäre!"

"Ich hätte es sogar gemacht"

Ende 2016 fragte der Erstliga-Letzte SV Darmstadt 98 bei ihm an. „Darmstadt war einer von bestimmt zehn Clubs, mit denen ich seit meinem Ende in Köln gesprochen habe. Ich hätte es sogar gemacht, aber nur zu meinen Vorstellungen“, verriet er. Und meinte damit, dass er nur als Retter eingesprungen wäre. "Als Feuerwehrmann alles versuchen, dass Darmstadt in der Liga bleibt, wäre möglicherweise spannend gewesen.“

Die Hessen aber suchten nach einer längerfristigen Lösung und holten Torsten Frings. „Darmstadt wollte eine Lösung, die schon über die Saison hinausgeht, den Abstieg mit einrechnet. Aber mit einem Abstieg im Gepäck, in der 2. Liga einen Neuanfang starten, halte ich für brutal schwierig und den falschen Weg“, betonte Stanislawski, der Fußball aber auch ohne Trainerjob noch immer treu geblieben ist. Seit August 2015 gibt er in der ZDF-"Sportreportage“ den Experten.