Hamburg. Hamburger Basketballteam feiert vor 3250 Zuschauern 91:80-Sieg über Baunach

Höflichen, wenn auch kurzen Applaus hatten die Hamburg Towers nach ihren knappen Zweitliga-Heimniederlagen gegen Nürnberg (83:84) und Kirchheim (86:87) geerntet, diesmal verließ niemand nach der Schlusssirene umgehend die Inselparkhalle. 3250 Zuschauer, zehn mehr als gegen Kirchheim, feierten den ersten Heimsieg des Jahres ausgiebig. Die Genese des 91:80 (37:48) gegen die Baunach Young Pikes, das Nachwuchsteam des deutschen Basketballmeisters Brose Bamberg, bot dann auch zum Verweilen Anlass. Mit zwölf Punkten (27:39) hatten die Towers im zweiten Viertel zurückgelegen, ehe sie nach der Halbzeit konzentrierter und organisierter auftraten, im dritten Viertel ausglichen und in den letzten zehn Minuten (30:19) die klar bessere Mannschaft waren.

Gegen Nürnberg (23 Punkte Vorsprung) und Kirchheim (17) hatte das Team von Trainer Hamed Attarbashi noch versucht, eine hohe Führung über die Zeit zu retten, das Aufholen eines nicht ganz so großen Rückstandes entpuppte sich jetzt als leichtere Übung. Mit 19 Punkten, darunter neun von neun verwandelten Freiwürfen, war Spielmacher Anthony Canty erneut der erfolgreichste Schütze. Roderick Camphor (18) und Justin Raffington (14) standen ihm kaum nach.

Was wäre aber ein Towersspiel ohne Verletzte? Also humpelte DeAndre Lansdowne (27) im zweiten Viertel mit einem dicken Fuß und Verdacht auf Bänderriss vom Feld. Sollte sich der bestätigen, würden die Towers in dieser Woche noch einen neuen Spieler verpflichten, sagte Trainer Attarba­shi. Fiele der US-Amerikaner nur zwei bis drei Wochen aus, würde Sportchef Marvin Willoughby am liebsten auf weitere Geldausgaben verzichten.

Das Hamburger Toptalent Louis Olinde konnte die Rückkehr nach Wilhelmsburg nur bedingt genießen. „Wir haben nach der Halbzeit unsere Linie verloren“, klagte der 18-Jährige, der sieben Punkte erzielte, 32:28 Minuten spielte, in der Abwehr aber eine starke Leistung bot. Vater Wilbert, einst deutscher Meister mit Göttingen, war jedenfalls zufrieden mit seinem Sohn: „Seine Entwicklung verläuft sehr positiv.“

Um das über die Towers sagen zu können, wäre künftig mehr Konstanz vonnöten. Dann könnte sogar Platz acht wieder in Wurfweite kommen. (rg/leo)