Sotogrande. Der kampfstarke Mittelfeldspieler nimmt sich in die Pflicht und genießt das Lob von Trainer Lienen

Es war ein spontanes Lob des Trainers. „Was Bernd Nehrig im Moment abspult, ist einfach top“, sagte Ewald Lienen nach dem jüngsten Testspiel des FC St. Pauli gegen Basel (2:1) – und zwar ohne nach dem defensiven Mittelfeldspieler gefragt worden zu sein. „Natürlich freut es mich, so etwas zu hören. Aber das Allerwichtigste ist, dass wir als Mannschaft Erfolg haben – so wie in den drei Punktspielen vor der Winterpause und in den beiden Testspielen hier im Trainingslager“, reagiert Nehrig Lienens Äußerung. „Ich fühle mich seit einiger Zeit körperlich stabil. Mein Ziel und Ansporn ist es immer, in jedem Spiel alles zu geben und rauszuhauen. Wenn das dazu beiträgt, dass wir gewinnen, bereitet mir das schon Freude genug.“

Zählbare Erfolge werden in den kommenden Wochen für die Spieler des FC St. Pauli weiterhin dringend nötig sein, wenn man in der Zweitliga-Tabelle vom letzten Platz nach oben klettern will. Elf Punkte aus 17 Spielen sind eine erschütternde Bilanz, doch fünf dieser elf Zähler gab es allein in den jüngsten drei Partien. „Mich machen diese letzten Spiele der Vorrunde zuversichtlich. Wenn man in so einer Situation solche Leistungen abruft, lebt die Mannschaft“, sagt Nehrig.

Wäre da nicht die gefährliche Tabellensituation, könnte der 30-Jährige persönlich auf eine der für ihn befriedigendsten Halbserien zurückblicken, seit er im Sommer 2013 zum FC St. Pauli gekommen ist. In 15 der 17 Spiele stand er im Kader, in 14 sogar in der Startelf. Es spricht vieles dafür, dass er seinen bisherigen „Rekord“ von 20 Startelfeinsätzen in einer Saison in dieser Spielzeit übertreffen wird.

Voll unterschreiben kann Nehrig die These von St. Paulis Geschäftsführer und Interims-Sportchef Andreas Rettig, der Klassenerhalt könne „nur über die Kabine erreicht“ werden. Mehr noch: Der Mittelfeldkämpfer sieht sich als einer der erfahrenen Spieler selbst in der Pflicht, auch hier seinen Teil beizutragen: „Wir alten Spieler sind diejenigen, die meckern, wenn etwas nicht läuft. Wir gehen aber auch voran, wenn es darum geht, Späße zu machen. Wir passen auf, dass es keine schlechte Laune gibt.“

NDR-Reporter Sven Kaulbars überreichte vor dem Nachmittagtraining St. Paulis Offensivspieler Cenk Sahin die Medaille für das „Tor des Monats“ Dezember der ARD-Sportschau. Zuvor hatte er mit dem Türken ein Interview geführt. Beides wird am Sonnabend in der Sportschau ( 18 Uhr) gezeigt.