Arsenal und Tottenham feiern Siege und bleiben im Titelrennen. Am Sonntag schaut ganz England auf das Duell Klopp gegen Mourinho.

Der FC Arsenal um Weltmeister Mesut Özil hat Bayern Münchens ehemaligem Co-Trainer Paul Clement die erste Niederlage als Coach von Swansea City zugefügt. Am 21. Spieltag der englischen Premier League siegten die "Gunners" bei den Walisern mit 4:0 (1:0) und hielten als Tabellendritter den Kontakt zur Spitze. Mit einem Sieg im Prestigeduell bei Manchester United (17.00 Uhr) kann der FC Liverpool mit Teammanager Jürgen Klopp am Sonntag jedoch wieder bis auf Rang zwei vorrücken.

FC Chelsea zurück in der Erfolgsspur

Ohne Topstürmer Diego Costa siegte der Tabellenführer der Premier League am Sonnabend mit 3:0 (1:0) beim englischen Meister Leicester City. Marcos Alonso (6./51. Minute) und Pedro (71.) trafen für die überlegenen Blues. Costa war von Trainer Antonio Conte aus disziplinarischen Gründen suspendiert worden und nicht mit nach Leicester gefahren.

Giroud trifft erneut

Für die Gastgeber trafen Vize-Europameister Olivier Giroud (37.) und der Chilene Alexis Sánchez (74.), Jack Cork (54.) und Kyle Naughton (67.) besiegelten die Niederlage ihrer Mannschaft mit zwei Eigentoren. Özil und dessen Nationalmannschaftskollege Shkodran Mustafi standen in der Startelf. Durch die Pleite fiel Swansea auf den letzten Rang zurück und hat einen Punkt Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Clement hatte in der Vorwoche beim 2:1 (1:0)-Sieg gegen Crystal Palace zum ersten Mal an der Seitenlinie gestanden.

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Watford ehrt verstorbenen Trainer

Mit einer berührenden Choreographie verabschiedeten sich die Fans des FC Watford von ihrem früheren Trainer Graham Taylor. Im Vorfeld des Duells mit dem FC Middlesbrough (0:0) formten die Anhänger an der Vicarage Road mit Transparenten die Initialen des ehemaligen englischen Nationaltrainers und würdigten ihn mit Applaus und Fangesängen. Bereits zuvor hatten Fans vor dem Stadion Blumen, Trikots und Schals niedergelegt. Taylor, der Watford in der ersten seiner zwei Amtszeiten von der vierten in die erste Liga geführt hatte, war am vergangenen Donnerstag an einem Herzinfarkt gestorben.

Tottenham in Topform

Dank einer herausragenden Leistung von Englands Nationalstürmer Harry Kane erkämpfte derweil Tottenham Hotspur zwischenzeitlich Platz zwei. Beim 4:0 (2:0)-Erfolg der "Spurs" gegen West Bromwich Albion gelang dem Angreifer (12., 77., 82.) ein Dreierpack, außerdem unterlief Gareth McAuley (26.) ein Eigentor.

Hammers siegen ohne Payet

Ohne den wechselwilligen französischen Nationalspieler Dimitri Payet holte West Ham United den ersten Sieg nach zwei Niederlage in Serie. Gegen Crystal Palace siegte die Mannschaft von Teammanager Slaven Bilic mit 3:0 (0:0). Bilic hatte schon vor dem Spiel angekündigt, dass Payet nicht zum Kader gehören werde, da dieser offensiv auf einen Transfer drängt und verlauten ließ, nicht mehr für West Ham spielen zu wollen.

Die Highlights der Premier League im Video:

Klopp vs Mourinho

Das Topspiel des Spieltages findet allerdings erst am Sonntag (17.00 Uhr) statt, wenn Manchester United auf den FC Liverpool trifft. Das Duell des Enfant terrible José Mourinho gegen den nicht minder emotionalen Jürgen Klopp: Das brisante Aufeinandertreffen der beiden traditionsreichen Teams lässt auch den ehemaligen Dortmunder Meistertrainer nicht kalt. Natürlich nicht.

"Das Spiel ist sehr groß", sagte Klopp: "Es ist eine schwierige Aufgabe. Nicht nur wegen der Punkte, sondern auch wegen der weichen Faktoren. Wir freuen uns darauf." So wie auch sein Gegenüber. "Ich bin jetzt ein paar Monate hier und verstehe Schritt für Schritt, wie wichtig diese Rivalität ist", sagte Mourinho.

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Emotionales Duell

Es wird eine schwierige Reise für Klopp und sein Team ins gerade einmal 34 Meilen (54,7 Kilometer) entfernte Manchester. United hat jedes seiner vergangenen neun Pflichtspiele gewonnen, ist seit 15 Pflichtspielen ungeschlagen - allerdings weiter immer noch nur auf Platz sechs der Liga, fünf Punkte hinter Liverpool. Gewinnt Liverpool, ist der Rekordmeister erst einmal abgehängt, im Falle einer Niederlage könnte Spitzenreiter Chelsea auf acht Punkte enteilen. Es geht um viel im ohnehin schon brisanten Duell.

Mourinho darf gegen den Erzrivalen auf die Rückkehr des zuletzt erkrankten Zlatan Ibrahimovic hoffen. "In den letzten eineinhalb Monaten haben wir gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte der Schwede, der in der Liga bisher 13-mal traf. Und fügte mit seinem ihm ganz eigenen Selbstbewusstsein an: "Ich habe keine individuellen Ziele mehr, weil ich bereits alles erreicht habe: Ich habe England erobert - in nur drei Monaten." Für ihn so, Ibrahimovic, zählten nur noch Titel.

Große Rivalität

Doch die Rivalität zwischen beiden Städten ist größer als das Duell zwischen Mourinho und Klopp, größer als das Ego von Ibrahimovic oder größer als die Frage, ob Wayne Rooney mit einem weiteren Treffer zum United-Rekordtorschützen wird. Denn die Konkurrenz der Städte war längst ausgebrochen, bevor es 1894 überhaupt zum ersten Fußball-Spiel zwischen dem FC Liverpool und United kam, das damals noch FC Newton Heath hieß. Die Rivalität sei "nicht die Rivalität zweier Fußballvereine, sondern die Geschichte zweier Städte" erklärte der FC Liverpool selbst.

Diese begann zu Zeiten der Industriellen Revolution - mit dem Bau eines 58 Kilometer langen Schiffskanals, der Manchester mit der irischen See verbindet. Lange hatte Liverpool mit seinem Hafen als Hauptumschlagsplatz für Waren aus Manchester gedient, durch den Bau des Kanals verlagerten sich Einfluss und Geld nach Manchester. Es ist der Ursprung der Konkurrenz, die sich noch heute auswirkt. Natürlich auch auf den Fußballplatz.

Dass bei aller Rivalität und Brisanz nicht immer herausragender Fußball zu sehen ist, zeigte sich beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Klubs in der Liga: Das Spiel endete 0:0.