Hamburg. Hannah Seifert will mit den UHC-Hockeydamen mit zwei Derbysiegen das Viertelfinale der Hallen-DM erreichen

Hätte die Schlagersängerin Kerstin Ott für das Video zu ihrem Hit „Die immer lacht“ eine Protagonistin gesucht – bei den Hockeydamen des Uhlenhorster HC wäre sie fündig geworden. Hannah Seifert, so wirkt es auf den Beobachter, ist für Optimismus und gute Laune zuständig im Team von Cheftrainer Claas Henkel, was angesichts des sportlichen Erfolgs allerdings auch nicht die härteste Aufgabe unter der Sonne ist. Gelingen dem Tabellenführer der Hallenbundesliga Nord in den Stadtderbys gegen die Mitkonkurrenten Club an der Alster (Sa, 15 Uhr, Hallerstraße) und Harvestehuder THC (So, 12 Uhr, Wesselblek) zwei Siege, ist der Einzug ins Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft vorzeitig gesichert.

Umso erstaunlicher ist, was Mittelfeldspielerin Seifert aus ihrer Anfangszeit im Damenteam zu berichten hat. „Als ich 2012 in die erste Mannschaft hochgezogen wurde, habe ich ein halbes Jahr fast kein Wort gesagt. Ich hatte riesigen Respekt vor den vielen Nationalspielerinnen und musste erst einmal lernen, wie alle ticken“, sagt die 22 Jahre alte BWL-Studentin, die in Duvenstedt aufwuchs und mittlerweile in Winterhude lebt. Auch wenn die Aufregung von einst längst verflogen ist, gibt es auch heute noch Tage, an denen ihr in Henkels Starensemble ein wenig blümerant wird. „Die Qualität in jedem Training und in jedem Spiel ist so krass hoch, dass ich mich schon manchmal frage, ob ich wirklich dazugehöre“, sagt sie.

Die Antwort ist ein klares Ja, und Hannah Seifert, die seit Kindergartentagen das Trikot mit der Eule trägt, zweifelt mittlerweile auch nicht mehr an ihrer Zugangsberechtigung. „Ich bin selbstbewusster geworden, auch ein Stück weit lockerer. Ich mache mir nicht mehr so viel Stress, weil ich weiß, was ich kann und dass ich in der Lage bin, es abzurufen“, sagt sie. Mit nur einem U-21-Länderspiel ist die Defensivspezialistin tatsächlich eine Art Exotin unter all den Auswahlassen. „Deshalb würde ich auch nie sagen, dass ich mich als gesetzt fühle. Ich habe mir meinen großen Traum erfüllt, in dieses Team hineinzukommen. Aber ich weiß, dass ich hart arbeiten muss, um drinzubleiben.“

2014, als der UHC letztmals den Hallentitel gewann, zählte Seifert zum Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Umso wichtiger wäre es ihr, am 5. Februar bei der Endrunde in Mülheim (Ruhr) zu triumphieren. Dazu gilt es zunächst, die Hamburger Konkurrenz hinter sich zu lassen. „Sollten wir das mit diesem Kader nicht schaffen, wäre das mehr als nur eine Enttäuschung“, sagt sie. Dann würde selbst ihr kurz das Lachen vergehen.

Spannend ist der Dreikampf um die zwei Viertelfinalplätze auch bei den Herren. Gewinnen UHC (bei Hannover 78) und HTHC (16.30 Uhr, Barmbeker Straße gegen Heimfeld) ihre Sonnabendpartien, könnten die „Uhlen“ mit einem Derbysieg (So, 14 Uhr) bis auf einen Zähler an Tabellenführer HTHC heranrücken. Der Zweite Alster empfängt zunächst Klipper (Sa, 17 Uhr, Hallerstraße) und reist am Sonntag (16 Uhr, Kerschensteinerstr.) nach Heimfeld.