Hamburg. Der Innenverteidiger erlitt nur eine Verhärtung im Oberschenkel und kann mit ins Trainingslager reisen

Es kamen schlimmste Befürchtungen auf, als sich Philipp Ziereis am Sonntag im Testspiel gegen den VfL Osnabrück (0:3) schon nach zwölf Minuten Einsatzzeit an den Oberschenkel fasste, vom Spielfeld ging und sich auswechseln ließ. Zuvor hatte der Innenverteidiger bei einer Abwehraktion grätschen müssen. Der 23-Jährige war nach wochenlangem Ausfall wegen eines Muskelfaserrisses gerade erst wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Nun schien es, als könne diese Verletzung wieder aufgebrochen sein und erneut eine längere Pause drohen.

Nach dem Spiel hieß es zwar, die Auswechslung sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, weil sich nach der Grätsche der hintere Oberschenkelmuskel zusammengezogen habe. Dennoch bestand bis Montagmittag Unsicherheit, ob nicht doch etwas Schwerwiegenderes passiert sein könnte. Nach der eingehenden ärztlichen Untersuchung aber gab es tatsächlich Entwarnung. Es liegt keine Zerrung und kein Muskelfaserriss vor, sondern lediglich eine Verhärtung. Ziereis soll deshalb nur bei der Doppelschicht an diesem Dienstag und der Einheit am Mittwoch (10 Uhr) nicht am Training teilnehmen. Wenn das Team aber am Donnerstagmorgen ins Trainingslager in Sotogrande aufbricht, kann Ziereis dabei sein.

Immerhin geht es für den vor dreieinhalb Jahren von Jahn Regensburg zu St. Pauli gekommenen Verteidiger darum, wieder in die Verfassung der vergangenen Saison zu kommen und sich einen Platz in der Startelf zurückzuerobern. Die zurückliegende Spielzeit war nicht nur für St. Pauli, sondern auch für Ziereis die beste der vergangenen Jahre. Mit 30 Punktspielen, 29 davon in der Startelf, avancierte er zum Stammspieler und bildete zusammen mit Lasse Sobiech eines der stabilsten Innenverteidiger-Duos der Liga. In dieser Saison stehen für den Oberpfälzer nur gerade einmal sechs Punktspieleinsätze zu Buche. Beim 0:1 in Dresden und beim 1:2 gegen Aue musste er während des Spiels – einmal wegen einer nicht überwundenen Erkältung, einmal wegen eines Muskelfaserrisses – im Laufe des Spiels ausgewechselt werden. Als er im Herbst kurz vor seinem Comeback stand, erlitt er einen Rückschlag und fiel länger aus.

„Ich bin natürlich erleichtert, dass bei ihm nicht wieder etwas Gravierendes passiert ist. Wir brauchen einen gesunden und fitten Philipp Ziereis, um den Kampf um den Klassenerhalt erfolgreich zu bestehen“, sagte St. Paulis Trainer Ewald Lienen. Wie Ziereis kann auch der von einem Innenband-Teilriss im Knie genesene Christopher Buchtmann mit ins Trainingslager reisen. Gleiches gilt für Torwart Robin Himmelmann nach seinem Muskelfaserriss, den er sich im Spiel gegen Kaiserslautern zugezogen hatte.

Noch bis zum kommenden Sonnabend (19 Uhr) läuft die Abstimmung zum „Tor des Monats)“ in der ARD-Sportschau. Einer der fünf Kandidaten ist St. Paulis Offensivspieler Cenk Sahin mit seinem Treffer zum 2:0-Endstand beim Sieg in Fürth.