Essen.

Anthony Canty ist ein kleiner, dünner Teufelskerl. Acht Tage zuvor bei der bitteren Ein-Punkt-Heimniederlage gegen Nürnberg hatte der Spielmacher der Hamburg Towers noch den entscheidenden letzten Wurf weggeworfen. Am Sonnabend in Essen schnappte sich der 25-Jährige wieder Ball und Verantwortung – und netzte diesmal 0,5 Sekunden vor der Schlusssirene zum 79:78 (37:38)-Sieg ein. Und das erledigte der Ästhet per Floater aus dem Lauf einhändig, mit hoher Flugkurve und ansatzlos.

Auf der Busrückreise nach Wilhelmsburg herrschte „gute Stimmung“, wie Center Enosch Wolf berichtete. Dieses Erfolgserlebnis sei für den Ligazehnten wichtig gewesen, „weil momentan jedes Spiel extrem wichtig ist im Kampf um einen eventuellen Play-off-Platz. Gerade nach drei bitteren Niederlagen in den letzten Spielen war es extrem wichtig, positiv ins neue Jahr zu starten.“

Wichtig war auch, dass der 2,15-Meter-Turm Wolf nach drei verpassten Partien (erst Rückenprobleme, dann Mandelentzündung) und der Kapitän Robert Ferguson (Fieber) zurückkehrten. Ferguson trug als Topscorer mit seiner Saisonbestleistung (21 Punkte) enorm dazu bei, dass sich die Towers trotz eines Neun-Punkte-Rückstands drei Minuten vor dem Ende nicht abschütteln ließen. Roderick Camphor (19 Zähler) erwies sich erneut als wertvolle Nachverpflichtung. „Wir haben Moral gezeigt“, sagte Coach Hamed Attarbashi. Am Freitag gastiert Kirchheim im Inselpark.