Hamburg. Gegen die Nürnberg Falcons ist die Inselparkhalle erstmals ausverkauft in dieser Saison

Die Hamburg Towers kriseln nicht nur, sie kränkeln auch mal wieder. Als Leser können Sie es bestimmt schon langsam nicht mehr lesen, aber der Basketball-Zweitligist Hamburg Towers beklagt vor dem Heimspiel an diesem Freitag gegen die Falcons Nürnberg (Inselparkhalle/19.30 Uhr/Live­stream auf Sportdeutschland.tv) wieder einmal x angeschlagene Akteure. Kapitän Robert Ferguson und Marc Liyanage haben einen grippalen Infekt, Lars Kamp Magen-Darm, Justin Raffington und René Kindzeka jeweils etwas am Fuß. Und Enosch Wolf? Der hatte nach zwei verpassten Partien gerade seine Rückenbeschwerden im Griff, konnte aber vergrippt in dieser Woche nicht trainieren.

Dabei bräuchten die Wilhelmsburger den 2,15-Meter-Center, ihren höchsten „Turm“, ganz dringend gegen sein Ex-Team. Ap­ro­pos Ex-Nürnberger, von denen haben die Towers einige in ihren Reihen, auch den zweiten Center und gebürtigen Nürnberger Stefan Schmidt (Reha nach Kreuzbandriss), Flügelspieler Cornelius Adler (Achillessehnen-OP) und Spielmacher Mario Blessing, den die Falcons auf ihrer Homepage als „Mr. Zuverlässig“ betiteln, der aber in Hamburg vor allem offensiv noch nicht überzeugt hat. Zwei weitere „Türme“ – Raffington und Moritz Hübner – wurden vom heutigen Falcons-Headcoach Ralph Junge in der Urspringschule in Ehingen ausgebildet. „Die Basketballwelt ist eben klein“, schreiben die Mittelfranken und verweisen darauf, dass auch eine „enge Freundschaft“ zwischen den Fanclubs besteht.

An diesem Freitag, wenn die Inselparkhalle mit 3400 Zuschauern erstmals in dieser Saison ausverkauft ist, werden die Fans aber für 40 Spielminuten zu ziemlich besten Feinden. Denn die elftplatzierten Towers (sechs Siege/neun Niederlagen) müssen die zwölftplatzierten Falken (fünf/neun) unbedingt besiegen, damit ihr Saisonziel Play-off-Einzug nicht schon außer Wurfweite gerät. Aktuell steht das Team von Trainer Hamed Attarbashi mit nur zwei Erfolgen aus den letzten sieben Partien so schlecht da wie noch nie in seiner dreijährigen Vereinsstory. Das Tabellennachbarschaftsduell ist ein Nachholspiel vom 15. Spieltag, es wurde verlegt, weil Nürnbergs Moritz Sanders bei der U-18-EM in der Türkei auflief. Deutschland wurde Vierter und qualifizierte sich für die U-19-WM 2017 in Russland. Von den Towers war nur ein Ehemaliger dabei: Hamburgs verlorenes Supertalent Louis Olinde.